Tagung am Mittelrhein trifft auf Optimismus

Gesellschaft für Geschichte des Weines

Bei der Frühjahrstagung der Gesellschaft für Geschichte des Weines (GGW) trafen sich rund 80 Teilnehmer in Koblenz. Trotz schwieriger Anbaubedingungen am Mittelrhein in überwiegend steilen Lagen, mit den Herausforderungen des Klimawandels und den aktuellen Vermarktungsproblemen war bei den Besuchen in Weingütern eine positive Grundstimmung festzustellen.
Das kleine Weinbaugebiet zwischen Bingen und Bonn mit insgesamt 460 Hektar Rebfläche hält dem Riesling auf aktuell 300 Hektar die Treue. Piwis spielen nur eine untergeordnete Rolle. „Wenn nicht Riesling, dann Burgundersorten“, lautet die Devise. Winzer berichteten, dass höhergelegene Flächen, die bereits brach lagen, neu belebt werden, weil sie leichter als steile Lagen zu bewirtschaften und für den Klimawandel gut gerüstet sind.
Die besuchten Weingüter haben Nachfolger, die nach guter Ausbildung (oft Studium in Geisenheim) und manchmal auch nach Umwegen in die elterlichen Betriebe einstiegen. Ein Vorteil des kleinen Gebietes sei der gute Zusammenhalt der Winzer am überschaubaren Mittelrhein: „Jeder hilft jedem.“
Wechsel im Vorstand
Bei den Wahlen formierte sich der Vorstand teilweise neu. Zum Vizepräsidenten wählten die Mitglieder Dr. Jürgen Sigler, der über 20 Jahre in leitender Stellung beim Staatlichen Wein­bauinstitut Freiburg war. Neue Geschäftsführerin ist Ruth Lehnart, die an der Hochschule Geisenheim am Institut Bodenkunde und Pflanzenernährung tätig ist. Professor Dr. Ernst Rühl, viele Jahre Leiter des Instituts für Rebenzüchtung der Hochschule Geisenheim, ist neu im Vorstand.
In ihren Ämtern bleiben Prof. Dr. Andreas Otto Weber als Präsident, Ursula Baumann als Schatzmeisterin und Dr. Rudolf Nickenig als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats. Aus dem Vorstand ausgeschieden sind die Historikerin Dr. Christine Krämer und Prof. Dr. Hans Reinhard Seeliger, der von 2011 bis 2021 GGW-Präsident war. Ruth Lehnart