VDP-Betriebe – im Schnitt Umsatzminus

VDP-interne Umfrage

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Gesamtsituation konnte das Gros der VDP-­Weingüter im Geschäftsjahr 2023 seinen Umsatz annähernd halten oder vermehren. Rund die Hälfte der 200 VDP-Betriebe gab einer Umfrage des Verbands zufolge an, den Umsatz 2023 gesteigert zu haben. Im Durchschnitt setzte jeder der Betriebe im vergangenen Jahr mit rund 2,3 Mio. Euro allerdings 6 % weniger um als im Vorjahr (2022: 2,45 Mio. Euro).
Der Gesamtumsatz aller Weingüter lag bei 460 Mio. Euro nach 489 Mio. 2022 (minus 6 %). Dem stand der Verkauf von 39,7 Mio. Flaschen Wein entgegen (2022: 39 Mio. Flaschen), womit der Durchschnittsverkaufspreis je Flasche bei 11,59 Euro (2022: 12,54 Euro) lag und damit im Vorjahresvergleich um fast einen Euro gesunken ist.
Anteil der Ortsweine ist gestiegen
Bei den Endverbraucherpreisen konnten die Prädikatsweingüter in der Einstiegskategorie Gutswein und in der Topkategorie VDP-Großes-Gewächs Preissteigerungen erzielen. Die Durchschnittspreise stiegen hier von 11 auf 11,50 Euro je 0,75-Liter-Flasche (Gutswein) beziehungsweise von 37 auf 40 Euro (VDP-Großes-Gewächs). Die durchschnittlichen Preise für Ortsweine (14 Euro) und Weine aus VDP-Erster-Lage (20 Euro) veränderten sich allerdings nicht.
Beachtenswert ist aber eine Verschiebung der Absätze von den Guts- zu Ortsweinen. Im vergangenen Jahr entsprachen noch 63 % der von VDP-Weingütern verkauften Weine der Einstiegskategorie. In diesem Jahr waren es nur 49,5 %. Dafür wuchs der Anteil der Ortsweine von 20 auf 30 %. Die Weine aus Großer Lage konnten ihren Anteil von 5 auf 9 % fast verdoppeln. Die Erste Lage blieb mit einem kleinen Minus von 12 auf 11,5 % stabil.
Exportanteil mit 27 % auf Vor-Corona-Niveau
Der Exportanteil lag mit 27 % wieder auf Vor-Corona-Niveau. Stärkste Exportdestinationen sind Skandinavien (Dänemark, Norwegen, Schweden), die Niederlande und die USA, die aber vom zweiten auf den dritten Platz abrutschten.
Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Weingüter im VDP und solcher in Umstellung stieg von 76 auf 82, die der biodynamisch arbeitenden fiel von 17 auf 13. Zertifiziert nachhaltig arbeiten 65 % der VDP-­Betriebe (2022: 43 %).
Bei den Vertriebskanälen dominiert der Ab-Hof-Verkauf mit 29,5 % des Absatzes. 14 % verkaufen die Betriebe über ihre Online-Shops, der Fachhandel liegt mit 26 % auf Platz zwei, gefolgt von den direkten Verkäufen an die Gastronomie mit 20 %. Der LEH macht 5,5 % am Absatzkanal-Mix der VDP-Betriebe aus, der Discount 1 %.
Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) habe durch den Kaufkraftverlust der Haushalte und die starken Preissteigerungen für Lebensmittel im letzten Jahr Umsatzeinbußen besonders bei Wein hinnehmen müssen, hieß es in der Meldung des Verbandes. Jedes vierte VDP-­Weingut habe im LEH Absatz verloren, nur 15 % der Betriebe konnten ihren Absatz in diesem Kanal steigern. Das sei nicht zuletzt den regionalen Sortimenten der inhabergeführten Rewe, Edeka & Co zu verdanken. kap