Der Fassweinumsatz der EZG ist im Vergleich zum Vorjahr um
0,5 Mio. Euro auf 52,4 Mio. Euro (-1,1 %) gesunken, der Fassweinabsatz hat
sich um 5,5 Mio. Liter auf 45,8 Mio. Liter (-10,8 %) reduziert. Die
Vermarktung anderer Weinbauprodukte ist bei der EZG bedeutungslos. Im
Geschäftsjahr 2022/23 wurden rund 19,4 Mio. kg Trauben (-10,6 %) sowie
32,6 Mio. Liter Most, Jung- und Fasswein (+2,8 %) von den Betrieben der
Region angeliefert oder bei Ergänzungskäufen über Kommissionäre geordert.
Insgesamt wurden 48,6 Mio. Liter (-4,1 %) übernommen oder aus
angelieferten Trauben gewonnen. Hierfür wurden 46,8 Mio. Euro (+1,5 Mio.
Euro/+3,3 %) an die Winzer ausbezahlt.
Zum 30. Juni 2023 lagerten 18,4 Mio. Liter Fasswein im
Betrieb in Bornheim, die bis zum Jahresende 2023 zum Großteil vermarktet
wurden. Der bilanzielle Wert der Vorräte stieg um 3,1 Mio. Euro und zeigt die
gestiegenen Beschaffungskosten, basierend auf deutlich verbesserten
Abrechnungspreisen. Trotz gestiegener Beschaffungskosten der EZG
(Auszahlungspreise) hat Goldenes Rheinhessen mit 321.000 Euro wieder einen
zufriedenstellenden Jahresüberschuss erwirtschaftet, der durch
Mitgliederbeschluss den Rücklagen zugeführt wird.
Die EZG-Mitglieder wurden bereits, über die
Auszahlungspreise hinaus, vorab am erwirtschafteten Erfolg mit einer
Umsatznachvergütung (Bonus) in Höhe von 2 % (402.000 Euro) beteiligt.
Zudem wurden die eingezahlten Geschäftsanteile der Betriebe unverändert mit
3 % verzinst (88.000 Euro) sowie die stehengelassenen Abrechnungsbeträge
mit 194.000 Euro Zinsgutschriften vergütet. Das Vermögen der EZG habe sich zum
Bilanzstichtag um 2,9 Mio. Euro auf 40,4 Mio. Euro vermindert. Das
Eigenkapital ist bei konstanten Mitgliederflächen durch die stetige
Rücklagenbildung auf 10,1 Mio. Euro gewachsen.
Goldenes Rheinhessen entwickelt sich erfolgreich
Die Liquidität des Unternehmens sei bestens, bestätigte
Steuerberater Hans-Günther Lechthaler. Für Investitionen waren keine
kurzfristigen Kredite, über den zweckgebundenen Erntebergungskredit hinaus,
notwendig. Kurzfristige Darlehen der EZG-Mitglieder aus stehengelassenen
Abrechnungsbeträgen garantieren die Liquidität. Erstmals wurden die internen
Finanzmittel mit zur Herbstfinanzierung eingesetzt.
Die EZG erfreut sich einer stabilen Nachfrage, die nur etwa
zur Hälfte aus Erzeugnissen der Mitglieder bedient werden kann. Die Ergänzung
aus Zukäufen auf dem freien Markt zeigt sich wirtschaftlich nicht als Nachteil,
so Lechthaler. Der gute Absatz während der Pandemie konnte nicht gehalten
werden. Seit 2023 geht der Weinabsatz zurück, berichtete Brand. Die Lese des
23er Jahrgangs war sehr herausfordernd und stressig durch Hagel und Fäulnis.
Aber nur einwandfreie Weine sind vermarktbar. Die EZG bewies ihre enorme
Schlagkraft. Nach 23 Lesetagen war der Turboherbst eingelagert. Die EZG hat am
stärksten Tag 1,5 Mio. kg Trauben angenommen, obwohl sie auf 1 Mio. kg
ausgelegt ist. Jeder Tag Verzögerung bedeutete witterungsbedingte Einbußen.