Ein Highlight in Corona-Zeiten

6. Internationaler Scheurebe-Preis

Zum zweiten Mal musste die Verkostung des Internationalen Scheurebe-Preises unter Pandemiebedingungen durchgeführt werden. Das bedeutete Mitte April eine Verkostung mit nur sehr wenigen Juroren – alle unmittelbar vorher negativ auf Corona getestet – und zwei volle Tage angenehmer und zugleich harter Arbeit bis insgesamt 246 Weine beurteilt waren.
Scheurebfläche nimmt wieder leicht zu
Im Jahr 2017 waren nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) in Deutschland 1.404 ha Rebland mit Scheurebe bepflanzt. Für 2018 gibt das DWI 1.412 ha an. Im Jahr 2019 kamen weitere 5 ha dazu. Es geht also langsam wieder aufwärts mit der Scheurebe. Knapp die Hälfte der aktuell 1.417 ha Scheu-Rebstöcke stehen in Rheinhessen. Das drückte sich auch im prozentualen Anteil der Anstellungen zum diesjährigen Scheurebe-Preis aus:
101 Muster, also etwas mehr als 40 % aller verkosteten Weine, stammten aus Rheinhessen. Die Pfalz war mit 68 Proben vertreten, die Franken stellten mit 32 Kandidaten die drittgrößte Fraktion. Außerdem wurden 17 Scheurebeweine von der Nahe, 12 aus Baden, je zwei aus Sachsen und vom Mittelrhein sowie je ein Rhein­gauer und ein Württemberger von der Jury begutachet. Zehn Weine kamen aus Österreich.
Scheurebe kann alles von trocken bis edelsüß
Wer glaubt die Scheurebe wäre von der Restsüße her immer noch eher im lieblichen bis süßen Bereich anzutreffen, der irrt. Mit 143 Weinen lagen 58 % der Proben in einem Restzuckerbereich unter 18 g/l. Da auch 22 schäumende Kandidaten und neun edelsüße Kreszenzen mit mehr als 100 g/l Restsüße dabei waren, bestand die milde bis süße Fraktion aus nur 72 Weinen und hatte einen Anteil von nicht einmal 30 %.
Über die Qualität der Weine sagen diese statistischen Daten allerdings gar nichts aus. Die verdeckte Vergleichsprobe zeigte einmal mehr: Die Scheurebe kann alles, von knackig trocken bis edelsüß waren wieder einmal hervorragende Weine dabei. Und wie in jedem Jahr bereitete das Küren der Sieger fast körperliche Schmerzen, da pro Kategorie leider nur die drei Top-Weine respektive deren Erzeuger aufs Treppchen kommen. Alle anderen Weine, die mehr als 15 von 20 möglichen Punkten erreicht haben und damit als „sehr gut bis herausragend“ eingestuft wurden, werden mit einer „goldenen“ Urkunde belohnt.
Darüber hinaus läuft derzeit der Antrag auf Zulassung des Scheurebe-Preises als offizieller Wettbewerb. Sobald die Bestätigung des Landes Rheinland-Pfalz vorliegt, werden die Erzeuger aller prämierten Weine informiert. Darüber wird man sich in diesem Jahr besonders in Franken freuen, denn jeder fünfte Podestplatz gehört 2021 einem fränkischen Winzer, obwohl diese nur ein Achtel der Weine stellten. Neun Mal wird ein Pfälzer über einen Treppchenplatz jubeln und sechs Mal ein rheinhessischer Erzeuger. Je einmal hat es ein Betrieb von der Nahe und aus Baden geschafft.
Die endgültigen Ergebnisse werden im nächsten Heft DAS DEUTSCHE WEINMAGAZIN veröffentlicht, wenn alle Winzer ihre Auszeichnungen in den Händen halten. Leider muss die festliche Preisverleihung in diesem Jahr ausfallen. Die Teams von DAS DEUTSCHE WEINMAGAZIN und WEIN+MARKT schwärmen in der ersten Maiwoche aus und bringen den Preisträgern ihre Urkunden persönlich nach Hause.
Scheutime to go mit Online-Weinprobe
Die Stadt Alzey, als Stätte des langen Wirkens von Georg Scheu, ehrt den großen Sohn der Stadt mit einem jährlichen Fest. Leider kann die Scheutime nicht wie gewohnt stattfinden. Deshalb lädt die Stadt Alzey zu einer Online-Weinprobe mit Siegerweinen des Scheurebe- Wettbewerbs 2021 ein.
Ein Paket mit sechs Flaschen prämierten Scheureben kann für zuhause erworben werden. Am Abend des 8. Mai ab 19 Uhr gibt es eine moderierte Online- Weinprobe, bei der die Scheurebe-Preisträger live zugeschaltet sind.
Weinpaket muss in Alzey abgeholt werden
Die Weinpakete konnten bis 28. April 2021 per E-Mail an weinprobe@alzey.de vorbestellt werden. Der Wein kann auch ohne Bestellung abgeholt werden solange Vorrat reicht. Die Bezahlung erfolgt mit 50 Euro in bar bei der Abholung am Samstag, 8. Mai von 9 bis 14 Uhr, am Verkaufsstand auf dem Stadthallenplatz in Alzey. he