100 Jahre Bauhaus

PFALZ

Foto: Jochen Kreutzenberger
Beispielen modernen Bauens spürt die Architektenkammer Rheinland-Pfalz 2019 nach. In Kindenheim im Landkreis Bad Dürkheim ging Winzer Emil Kreutzenberger mit dem sachlichen Flachdachbau im Stil der Klassischen Moderne 1929 ungewöhnliche Wege für Weingutsarchitektur. Deshalb trafen sich Architekten und Vertreter der Landesdenkmalpflege auf Einladung der Kammer und der Generaldirektion Kulturelles Erbe hier zum Ortsgespräch. „Es war mutig, damals in Alleinlage im Ortseingang so zu bauen“ erklärte Dr. Georg Peter Karn von der Landesdenkmalpflege. „Das macht diesen Bau des Architekten Otto Prott so besonders, denn Architekturbeispiele aus dieser Zeit findet man meist nur in Städten.“ Familie Kreutzenberger ist den klaren Linien treu geblieben und setzt auch bei Etiketten und Marketing auf das Bauhaus-Motiv. „Anfang der 2000er Jahre war klar, dass wir erweitern müssen, um den hohen Ansprüchen bei der Produktion unserer Weine gerecht zu werden“, erklärte Winzer Jochen Kreutzenberger. Passend zum denkmalgeschützten Haupthaus entstand der Erweiterungsbau, der auf zwei Stockwerken Keller- sowie Lagerflächen und den modernen Probierraum bietet und an die historischen Keller anschließt. Architekt Prof. Heribert Hamann aus Oppenheim griff die klaren Formen auf und gestaltete auch das Kellergebäude nach dem Leitmotiv der Moderne, der runden Ecke. 2007 erhielt das Weingut den „Architekturpreis Wein“. Wer sich selbst umsehen möchte, hat am Tag der Architektur (29. und 30. Juni 2019) dazu Gelegenheit: www.diearchitekten.org/x/tda ak, Bild: Jochen Kreutzenberger