30 + 1 Jahre Vinissima Frauen & Wein

Vinissima Jubiläumsfest

Foto: Vinissima
Vinissima feierte ihr 30- jähriges Bestehen und gut 70 Weinfachfrauen kamen zum Jubiläumsfest nach Oberrotweil aufs Weingut Freiherr von Gleichenstein. Zentrales Thema war, wie die Weinbranche nachhaltiger werden und zum Klima- und Artenschutz beitragen kann. Infolge der Corona-­Pandemie konnten die Frauen schon auf 31 Jahre Vinissima anstoßen. Fünf der sieben Frauen, die Vinissima im Juli 1991 in Oberrotweil am Küchentisch des Weinguts Bercher-Schmidt gegründet haben, waren da. Vinissima-­Vor­sitzende Stefanie Herbst erzählte: „Ich wäre als Winzerin gerne in eine Weinbruderschaft eingetreten, aber als Frau durfte ich nicht“, so Beate Wiede­mann-­Schmidt. So beschloss sie, ein Netzwerk nur für Frauen zu gründen. Mitstreiterinnen waren Beate Klingenmeier, Andrea Engler-­Waibel, Beate Schindler, Barbara Wanner, Alixe Winter und Michaela Funk.
Die Ziele des Vereins: „Fachlicher Austausch, Weiterbildung, Unterstützung – und Freundschaft“, sagte Barbara Wanner. Diese spiegelten sich auch im Jubiläumsfest wider, das die zweite Vinissima-Vorsitzende Corinna Sauerburger mit anderen Badnerinnen organisiert hatte. Zum Auftakt traf sich Vinissima in der „Alten Wache – Haus der badischen Weine“ in Freiburg bei Geschäftsführerin Alixe Winter.
Schafe im Weinberg und Piwis
Im Freiburger Haus der Bauern moderierte Vinissima Petra ­Peres, Mitinitiatorin der Zukunftsweine eine Gesprächsrunde zu pilzwiderstandsfähigen Sorten, kurz Piwis. Ökowin­zer Martin Schmidt (Baden) ist überzeugt, dass Pflanzenschutzreduktion nur mit Piwis geht. Sensoriker Martin Darting befürchtet, dass Deutschland, das viel Piwi-Forschung finanziert hat, im Anbau international abgehängt wird. Linda Kurz, Oenologin, Winzerin und Vinissima will in ihrer Freiburger Bar „Kurz und Kork“ für Weine begeistern. Sie sagt: „Piwis muss man erstmal entdecken."
Im Weinbau­institut Freiburg (WBI) gab es einen Piwi-­Sekt zu verkosten. Das WBI zeigte wie aufwendig die Züchtung von Piwi-Sorten ist. In Gesprächen mit den Gründerinnen wurde klar, was Vinissima erreicht hat, aber es sei noch viel zu tun. „Zum Beispiel die finanzielle Absicherung von Frauen, die in Betriebe einheiraten – im Alter, aber auch nach einer Scheidung. Es geht auch um Stärkung der Frauen in der Weinbaupolitik und um Unterstützung junger Vinissima, die am Berufsanfang stehen", erklärte Stefanie Herbst. Vinissima