Im vollbesetzten Wormser Hagenbräusaal fand Anfang Dezember die Bezirksversammlung der Vereinigten Hagel Alzey erstmals gemeinsam mit den Darmstädter Kollegen statt. Bezirksdirektor Dr. Christian Kaiser konnte nach zwei Überschadensjahren endlich wieder ein Unterschadensjahr vermelden, durch das die Kassen gefüllt werden können.
Die Bezirksvereinsvorsitzenden Stefan Ruckelshausen für Darmstadt und Gunther Hiestand für Alzey verlasen die Abstimmungsergebnisse zur Fusion der beiden Bezirksvereine und bestätigten, dass die Vereinsvorsitzenden entlastet wurden und alle Mitglieder ordnungsgemäß eingeladen wurden. So startete in Worms eine neue Ära mit dem Bezirksverein Alzey-Darmstadt. Zum Bezirksvereinsvorsitzenden wählten die Mitglieder Gunther Hiestand aus Guntersblum, zu dessen Stellvertreterin Verena Bernhard aus Ober-Ramstadt sowie Hubert Höbel als zweiten Stellvertreter der Delegierten.
Wolfgang Willersinn bemerkte als Aufsichtsratsvorsitzender, dass die Schadensquote in Deutschland mit 43,2 Prozent niedrig ausfiel, im Bezirk Alzey jedoch deutlich höher lag. Dies sei vor allem zwei Hagelschauern von Ende Mai und 21. Juli 2025 zuzurechnen. Diese bildeten ein breites Band von der Nordpfalz bis Worms und führten zu hohen Schäden im Weinbau, bei Zuckerrüben und in Obstplantagen. Die versicherte Fläche in der Bezirksdirektion Alzey lag bei 209.083 ha, was einem Zuwachs um 2 Prozent zum Vorjahr entsprach. Die Versicherungssumme lag bei 622 Mio. Euro in 2025. Im Ausland liege die Schadensquote nach ersten Prognosen bei 50,2 Prozent, im Inland bei 43,2 Prozent, sodass im Durchschnitt 46,9 Prozent Schadensquote in Deutschland zu decken sind.
Die Vereinigte Hagel wächst weiter
Dem vorläufigen Geschäftsbericht zufolge, den der Alzeyer Bezirksdirektor Dr. Christian Kaiser vorstellte, ist das Geschäft der Vereinigten Hagelversicherung VVaG im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Trotz guter Durchdringung im Inland konnte eine Zunahme der versicherten Fläche um 1 Prozent auf 4,9 Mio. Hektar und im Ausland um 2,3 Prozent auf 1,5 Mio. Hektar erreicht werden. Somit ist die versicherte Fläche der VVaG auf 6,4 Mio. Hektar um 1,3 Prozent gestiegen. Kaiser bemerkte, dass die Steigerung im Inland vor allem durch die vorherigen Schadensjahre ermöglicht wurden, während die Flächenzunahme im Ausland vor allem durch die frei kombinierbaren Gefahren wie Starkregen, Sturm, Frost und Dürre in der Mehrgefahrenversicherung bedingt ist, die durch staatliche Förderungen im Ausland stärker nachgefragt werden.
Dank an die Sachverständigen
Dr. Kaiser dankte den seit Jahrzehnten tätigen Sachverständigen Reinhard Lawall und Gerhard Barwig für die gute und stets zeitnah erledigte Arbeit und stellte Torsten Hashagen, Dirk Hagmeier, Johanna Kratz und Andreas Müller als neue Sachverständige vor. Nicht anwesend waren die neuen Sachverständigen Philipp Espenschied und Maximilian Wilk. Im Anschluss sprach Matthias Lambert von der LBR Steuerberatungsgesellschaft in Alzey über aktuelle steuerliche Probleme wie die Umsatzsteuerpauschalierung und die Hofübergabe. Bei der Umsatzpauschalierung sei derzeit in Diskussion, diese auf 6,1 Prozent zu senken. Das möchte der Deutsche Bauernverband verhindern. zep