Baden - Gute Signale

Zufrieden mit der jüngsten Preisentwicklung für badischen Wein und mit der Förderpolitik des Landes zeigte sich Kilian Schneider, der Präsident des BadischenWeinbauverbandes bei der Mitgliederversammlung am 20. März in Offenburg. Kritik äußerte er wegen der zunehmenden Bürokratie und Gängelung der Berufskollegen. Kilian Schneider ging bei seinem einführenden Lagebericht zunächst auf die jüngste Preisentwicklung für badischen Wein ein. „Ich freue mich – wir haben es geschafft“, kommentierte er den Aufwärtstrend und schob gleich kämpferisch nach: „Dieser Weg hat keinen Rückwärtsgang“. Schneider appelierte an die heimischen Branchenkollegen, „durchzuhalten“, denn ein Liter badischer Wein sei einfach mehr wert als „ein Euro ungrad“. „Wir sind selbst verantwortlich für den Wert, den wir unseren Produkten zugestehen“, mahnte er. Schneider und Landwirtschaftsminister Alexander Bonde gingen auf das neue Autorisierungssystem ein, das in der EU ab 2016 der bisherigen Pflanzrechtregelung („Anbaustopp“) Platz machen wird. Kommt in Deutschland der augenblicklich diskutierte autorisierte Flächenzuwachs von 0,5 % jährlich zustande, bedeutet dies für Baden-Württemberg rund 140 ha mehr pro Jahr. In den nächsten Monaten sollen die Vergabekriterien von Neuanpflanzungsrechten diskutiert und festgelegt werden.
Lob und Kritik
Kilian Schneider lobte bei der Mitgliederversammlung den Einsatz des Landes zur Förderung des Weinbaus. Jedoch wusste er nicht nur erfreuliches zu berichten. So empfindet er die EU-Bürokratie als Gängelung. Mit Blick auf den Entwurf des Landesjagdgesetzes, bekundete der Verbandspräsident an Bonde gewandt: „Die Jagd gehört den Grundstückseigentümern. Sie ist Teil der Landwirtschaft und hat dieser zu dienen.“ Der Winzer und grüne Landtagsabgeordnete Reinhold Pix, betonte in Sachen Landesjagdgesetz gegenüber seinem Parteifreund im Ministerium: „ Solidarisieren Sie sich nicht an der falschen Ecke“. Nach Darstellung von Pix schießen die Wildtierpopulationen „an die Decke“ und richten gewaltige Schäden an. Der Tätigkeitsbericht von Verbandsgeschäftsführer Peter Wohlfarth war geprägt vom Jubiläumsjahr 2013 des Verbandes. Doch nach dem Jubiläum ist vor dem Jubiläum: Die Feiern zu „60 Jahre Badische Weinstraße“ stehen unmittelbar bevor.
enz