Cem Özdemir, früherer Bundesvorsitzender der Grünen, ist neuer Bundeslandwirtschaftsminister. Die neue Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz ist die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Steffi Lemke.

Der 55-jährige Özdemir hat bei der Bundestagswahl im September mit fast 40 % ein Direktmandat in Stuttgart gewonnen. Dem Bundestag gehörte der gebürtige Schwabe von 1994 bis 2002 an. Von 2004 bis 2009 war Özdemir Abgeordneter des EU-Parlaments. Den Bundesvorsitz der Grünen hatte er von 2008 bis Anfang 2018 inne. Bei der Bundestagswahl 2017 war der gelernte Erzieher und Diplom-Sozialpäda­goge Spitzenkandidat der Grünen.

In der abgelaufenen Legislaturperiode war Özdemir Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur. Özdemir, der dem „Realo-Flügel“ seiner Partei zugerechnet wird, ist Mitglied im Politischen Beirat des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft sowie der überparteilichen Theodor- Heuss-Stiftung. Bisherige politische Schwerpunkte waren die Wirtschafts- und Verkehrspolitik sowie vor allem die Integrationspolitik.

Er ist seit seinem 17. Lebensjahr Vegetarier, aber verspürt nach eigener Aussage „keinen missionarischen Drang“. Das Tierwohl liege ihm am Herzen. Özdemir war 2014/2015 „Botschafter des Bieres“ des Deutschen Brauer-Bundes (DBB). 2017 ernannte der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks den Sohn türkischer Eltern zum „Botschafter des Deutschen Brotes“. age