Der Worte sind genug gewechselt

Weinbauverbände Rheinhessen und Pfalz

Bei der Nachherbstkonferenz der rheinland-pfälzischen Weinwirtschaft appellierten die Präsidenten der Weinbauverbände Rheinhessen und Pfalz, Jens Göhring und Reinhold Hörner, an Weinbauministerin Daniela Schmitt, sich für eine schnelle Umsetzung des EU-Weinpaketes einzusetzen. Die im Rahmen des Trilogs getroffene Einigung zwischen EU-Parlament und Ministerrat habe teilweise Potenzial, Antworten auf Herausforderungen der Branche zu geben, sei aber nicht ausreichend. Die Maßnahmen sind jetzt zügig auf den Weg zu bringen. Als Weinbauland Nummer 1 müsse Rheinland-Pfalz vorangehen und dabei den Bund in die Pflicht nehmen.
Mit Blick auf die Möglichkeiten, die das EU-Weinpaket hinsichtlich Destillation, Grüne Lese und Rodung bietet, darf es aus Sicht der beiden Weinbaupräsidenten keine Denkverbote geben: „Die Zeit der Ankündigungen muss auf allen Ebenen vorbei sein. Die Winzer brauchen eine klare Perspektive für ihre Zukunft.“
Die beiden Weinbauverbände hatten schon frühzeitig viele der jetzt beschlossenen Instrumente gefordert. Zwei zentrale Anliegen blieben unberücksichtigt: Es gibt immer noch keine Möglichkeit der Übertragbarkeit von nicht genutzten EU-Fördermitteln auf folgende Jahre und auch der europaweite vollständige Anbaustopp wurde nicht beschlossen. Einigkeit unter den Teilnehmern des Austausches bestand hinsichtlich der Stärkung des deutschen Weinabsatzes durch den Ausbau von Werbemaßnahmen und der Außenwirtschaftsförderung.
Der Ansatz einer gemeinsamen Aktion von Deutschem Weininstitut, den großen Gebietsweinwerbungen in Rheinland-Pfalz und dem Weinbauministerium im Land wird ausdrücklich begrüßt. Zusätzliches Geld, dass vom Bund und Land in Aussicht gestellt wird, müsse schnell eingesetzt werden können. Die Weinbauverbände Pfalz und Rheinhessen wiesen auf die wichtige Aufgabe der Schutzgemeinschaften hinsichtlich Profilierung der Anbaugebiete und Herkünfte, als Grundlage für erfolgreiches Marketing hin. Eine gesicherte Finanzierung dieser Organisationen sei dafür absolut notwendig. bwv