In diesem Jahr fand der ECOVIN-Einführungskurs bereits zum 27. Mal statt. Dieses Mal bot die Pfalz die Kulisse für den einwöchigen Einblick in den ökologischen Weinbau. 30 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um den ökologischen Weinbau in all seinen Facetten kennenzulernen. Zentraler Bestandteil der ECOVIN-Einführungskurse sind die Berichte aus der Praxis. Erfahrene Praktiker sind eingeladen, um einen Einblick in ihren Betriebsalltag zu geben. So berichtete Arndt Werner von seinen persönlichen Beweggründen zur Umstellung auf die ökologische Wirtschaftsweise. Alexander Pflüger erzählte von einem erfolgreichen Generationswechsel auf seinem Familienbetrieb und seinen Plänen für die Zukunft. Rudolf Trossen verdeutlichte auf unterhaltsame Weise, dass er seine Arbeit nicht nur als bloße Landbewirtschaftung versteht, sondern dass sich seiner Ansicht nach Winzerin und Winzer im gesamtgesellschaftlichen Kontext bewegen und diesen auch ernst nehmen müssen.
Interessante Exkursionen
Die Teilnehmer sogen die Berichte der Praktiker geradezu in sich auf und freuten sich über das Exkursionsangebot. Zum Glück muss man in der Pfalz nach erfahrenen Ökowinzerinnen und -winzern nicht lange suchen. So wurde das Weingut Susanne und Klaus Rummel in Landau-Nußdorf angesteuert. Klaus Rummel zeigte den gesamten Betrieb: vom Kellerneubau über Pflanzenkläranlage und Weinberge, bis hin zur Winterbegrünung und den verwendeten Anbaugeräten. Natürlich kam auch die Verkostung der Rummel-Weine nicht zu kurz! In gemütlicher Atmosphäre wurden vor allem die pilzwiderstandsfähigen Rebsorten von den Kursteilnehmern unter die Lupe genommen. Auch beim Weingut Dr. Wehrheim hatten die Interessenten die Möglichkeit, sich von der Philosophie eines Ökowinzers zu überzeugen. Karl-Heinz Wehrheim berichtete von seinen Überlegungen zur Umstellung und überzeugte mit einer breiten, hochkarätigen Auswahl seines Sortiments.
Spannende Theorie und Workshop
Für kurzweilige, informative Theorieeinheiten sorgten Dr. Uwe Hofmann und Beate Fader. Sie lieferten mit ihrer langjährigen Beratererfahrung die erforderlichen Basisinfos rund um den ökologischen Weinbau. Ergänzt wurden sie durch Dr. Karl-Josef Schirra und Matthias Stein. Tipps aus dem Themenfeld biodynamischer Weinbau gaben Georg Meissner und Dr. Hartmut Spieß und hinterließen bei vielen ein großes Interesse auf mehr. Außerdem galt es, das gelernte Wissen in konkreten Fallbeispielen anzuwenden. In einem Workshop wurden verschiedenste Betriebskonzepte als Ausgangspunkte herangezogen, um die Schritte in eine Umstellung auf den ökologischen Weinbau zu planen.