Engagement für mehr Nachhaltigkeit

DINE e.V. als neues DWV-Mitglied

Der Vorstand des Deutschen Weinbauverbandes (DWV) hat in seiner Jahresendsitzung beschlossen, seinen Mitgliedern einen Rahmen für die effi­ziente Umstellung hin zu mehr Nachhaltigkeit an die Hand zu geben. Bestehende Unsicherheiten in diesem komplexen Themenfeld sollen minimiert werden. „Wir verstehen das Thema Nachhaltigkeit nicht als Trend, sondern sind uns als Grüne Branche unserer Verantwortung bewusst", betont DWV-­Präsident Klaus Schneider.
Nachhaltigkeitsstrategie notwendig
Es ist eine einheitliche Nachhaltigkeitsstrategie von Nöten, damit alle Winzer dasselbe Verständnis haben und an einem Strang ziehen“, so der Präsident.
Bereits im November 2021 hatte der DWV die Nachhaltigkeit zu seinem Leitthema gemacht. Die neugegründete DWV-Projektgruppe Nachhaltigkeit mit internationalen Wissenschaftlern über den Begriff und die Ausgestaltung der Nachhaltigkeit in der Weinbranche diskutiert – nicht zuletzt auf dem 64. Internationalen DWV-Kongress.
Mit der DWV-Nachhaltigkeitsstrategie und einem digitalen Tool soll es Erzeugern ermöglicht werden, ihren betrieblichen Nachhaltigkeitsgrad zu ermitteln und Veränderungen umzusetzen. Damit sollen für den Berufsstand Hürden gesenkt und Unsicherheiten bei dem Thema genommen werden.
Unterstützung bei Nachhaltigkeitszertifizierung
Darüber hinaus sollen Erzeugern, die eine Nachhaltigkeitszertifizierung anstreben, auch Anknüpfungspunkte zu bestehenden Nachhaltigkeitssystemen gegeben werden. Um Synergieeffekte zu nutzen und Ressourcen zu schonen, sei eine Zusammenarbeit mit bereits bestehenden oder geplanten Tools und Kriterienkatalogen wünschenswert.
DINE e.V. als neues DWV-Mitglied
Des Weiteren hat der Vorstand beschlossen, das Deutsche Institut für Nachhaltige Entwicklung DINE e.V. als neues Mitglied in den Deutschen Weinbauverband aufzunehmen. Das DINE hat das Nachhaltigkeitslabel FairChoice entwickelt, um nachhaltige Produkte und Dienstleistungen für die Verbraucher zu kennzeichnen und transparent zu kommunizieren. Nachhaltiges Wirtschaften wird ganzheitlich durch ökonomische, ökologische und soziale Faktoren bewertet.
Weitere Themen waren die Pläne der EU-Kommission, insbesondere das EU-Naturschutzpaket mit der Verordnung zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln (SUR).
Der DWV bekräftigte seine Haltung, dass man beim Komplettverbot von Pflanzenschutz­mitteln in empfindlichen Gebieten zu keinen Kompromissen bereit sei. Der aktuelle Kompromissvorschlag der EU-Kommission reagiere zwar auf den massiven Widerstand des Berufsstandes, aber das sei nicht ausreichend! Der DWV lehnt Flickschusterei ab und fordert die Kommission auf, die Vorschläge grundlegend im Dialog mit der Praxis zu überarbeiten. „Bis das geschieht, werden wir weiter auf die Politik einwirken und auf die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Winzer pochen!“ DWV