Wie das rheinland-pfälzische Weinbauministerium mitteilt, hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) den Antrag der Schutzgemeinschaften Pfalz, Rheinhessen, Mosel und Nahe zur Erhöhung der Anreicherungsspanne für die Rebsorten Blauer Portugieser und Dornfelder genehmigt. Somit ist eine Anreicherung bei diesen Sorten um maximal 3,5 % vol (28 g/l) – anstatt um maximal 3,0 % vol (24 g/l) – möglich.

Die Schutzgemeinschaften Pfalz, Rheinhessen, Nahe und Mosel hatten zu Lesebeginn das Mindestmostgewicht für die Rebsorte Dornfelder von 68 °Oe auf 65 °Oe gesenkt und mit einem Antrag zur Erhöhung der Anreicherungsspanne für die Rebsorten Blauer Portugieser und Dornfelder flankiert. Die Maßnahme ist erforderlich, um aus Mosten mit geringerem Mostgewicht die vom Markt geforderten körperbetonten Rotweine erzeugen zu können. So können die Winzer flexibler auf einen schwierigen Herbst reagieren.

Die BLE hat auch für Württemberg und Baden eine erhöhte Anreicherung genehmigt. In Württemberg können Trauben, Most, gärender Most, Jungwein und Wein der Rebsorten Ruländer, Weißburgunder, Spätburgunder, Schwarzriesling, Trollinger, Lemberger und Samtrot des Jahrgangs 2023 statt um 3 % vol (= 24 g/l) ausnahmsweise um maximal 3,5 % vol. (= 28 g/l) angereichert werden. Der erhöhte Grenz­wert gilt nur für Anreicherung mit Saccharose und RTK usw. Bei Anreicherung durch teilweise Konzentrierung von Most bleibt es bei der Spanne von 2 %vol in Baden und 3 %vol in Württemberg. In Baden (Weinbauzone B) können die Rebsorten Ruländer, Weißburgunder, Spätburgunder, Schwarzriesling, Trollinger und Lemberger des Jahrgangs 2023 statt um 2 % vol (= 16 g/l) ausnahmsweise um maximal 2,5 %vol. (= 20 g/l) angereichert werden.

Die Anreicherungsobergrenzen (Gesamtalkohol) bleiben unverändert: Deutsche Weine (ohne geografische Angabe) und Landweine: 12 %vol oder bei Rotwein 12,5 % vol, Qualitätswein 15 % vol. Die Oenologen empfehlen, die erhöhte Anreicherung mit Augenmaß zu nutzen. red