Um Landwirte in wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu unterstützen, hat die Europäische Kommission ein Hilfspaket für 22 Mitgliedstaaten (ohne Ukraine-Anrainerstaaten) vorgelegt. Deutschland erhält laut Mitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) rund 36 Mio. Euro von den in Europa insgesamt bewilligten 330 Mio. Euro. Davon könnten 6,5 Mio. Euro den deutschen Weinerzeugern für eine temporäre Krisendestillation zu Gute kommen. Obst und Hopfen sollen Hektarprämien erhalten.
Bei einer Unterstützung von 0,65 Euro je Liter könnten damit bis zu 10 Mio. Liter überschüssigen Weins zu Industriealkohol verarbeitet werden, heißt es. Allerdings müssen von dieser Förderung Brenn- und Transportkosten sowie weitere Kosten abgezogen werden.
Nach Informationen des Deutschen Weinbauverbandes (DWV) gilt die Regelung nur für Rot- und Roséweine. Die Verordnungen zur nationalen Umsetzung sollen nach Informationen des DWV noch diese Woche in die Verbände-Anhörung gegeben werden. Aus den Weinbauregionen gibt es zur Möglichkeit der Destillation gemischte Reaktionen. Der Weinbau verzeichne regional erheblichen Absatzrückgang bei Rotwein. Württemberg, das zu zwei Drittel rote Sorten anbaut, prüft, Förderungen in Anspruch zu nehmen. kap/bs