Flurbereinigungsverfahren vorzeitig freigegeben

AHR

Der Wiederaufbau von Rebflächen im Ahrtal ist einen Schritt vorangekommen. Staatssekretär Andy Becht vom rheinland-­pfälzischen Landwirtschaftsministerium gab bekannt, dass zwei Flurbereinigungsverfahren für die Neuanlage von Reb­arealen vorzeitig freigegeben werden konnten. Regulär würden die Bodenordnungsverfahren erst im Frühjahr anlaufen.
„Im Zusammenspiel mit den Eigentümern, Winzern, Ortsgemeinden und in Abstimmung mit den Zielen der Wasserwirtschaft ist ein schnelles und zielgerichtetes Landmanagement erforderlich, um den Winzerbetrieben die Chance für den zukunftsfähigen Wiederaufbau ihrer zerstörten Rebflächen zu ermöglichen“, betonte der Staatssekretär anlässlich der vorgezogenen Verfahrensfreigaben.
Schwerpunkt auf Rech, Dernau und Mayschoß
Laut Ressortangaben ist die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange, der landwirtschaftlichen Berufsvertretung sowie weiterer Stellen bereits veranlasst, sodass alle Planungen in den vorgesehenen Flurbereinigungsgebieten berücksichtigt werden können. Der Schwerpunkt liege zunächst auf den besonders stark betroffenen Weinbauflächen in den Ortsgemeinden Mayschoß, Rech und Dernau.
Rund 40 ha Reben verloren gegangen
Becht machte deutlich, dass mit den Bodenordnungsverfahren unter Einbeziehung aller Akteure Flächen im Tal neu geordnet und strukturiert werden könnten. Auch der Ankauf freiwerdender Flächen werde dadurch möglich. Ziel sei es, den Winzern schnellstmöglich wieder zukunftsfähig bewirtschaftbare Flächen zur Verfügung zu stellen. Zu klären seien in den Verfahren noch Fragen der Wasserwirtschaft und des Hochwasserschutzes hinsichtlich der Wiederbe­stockung im von der Wasserwirtschaft festgesetzten Überschwemmungsgebiet. Laut Angaben des Weinbauverbandes Ahr sind im gesamten Ahrtal bei der Flutkatastrophe Mitte Juli rund 40 ha Reben komplett verloren gegangen und gut 20 ha stark zerstört worden. Weitere 25 ha der Rebflächen befinden sich in der „halbhohen Zone“, wo das Hochwasser durchgeflossen ist. age