Future TecDay – Neue Technologien im Weinbau

WÜRTTEMBERG

Foto: Bettina Sieé
Die LVWO Weinsberg hatte zum Future TecDay, einer Fachkonferenz für neue Technologien im Weinbau eingeladen. Dr. Jürgen Gross, Julius Kühn-Institut Dossenheim, ist überzeugt, dass sich Pflanzenschutz und Rebzüchtung ergänzen müssen. Es gebe nicht mehr die eine Lösung für ein Problem, sondern Teillösungen, die miteinander kombiniert werden müssen.
Magali Blank hat sich aus oenologischer Sicht mit Piwis beschäftigt und sieht keine größeren Herausforderungen, allerdings müssten die Erzeuger etwas Erfahrung mit den neuen Sorten sammeln. Besonders auf weiße Piwi-Weine könne man sich freuen.
Neue Vertriebswege, neue Zielgruppen
Über den Trend zu alkohol­freien Weinen und Mischgetränken sprach Johannes Trautwein von der Weinkellerei Adam Trautwein, Lonsheim: „Der rückläufige Weinkonsum und die gleichzeitig steigende Nachfrage nach alkoholfreien Produkten zwingen dazu, nach Alternativen zu suchen: Innovative Mischgetränke aus entalkoholisiertem Wein und Tee finden Interesse.“
Ramon Heidinger, WBI Freiburg, gab Einblick in die Hefevermehrung im Keller mit moderner Bioprozesstechnologie. Dazu sei ein breiteres Verständnis der Erzeuger für die Mikrobiologie anzustreben. Hefevermehrung ermögliche eine signifikante Ersparnis, besonders in großen Betrieben. Durch mechanische Rehydrierung reduziere sich der Arbeitsaufwand während der Lese.
Von ihren Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz (KI) berichtete Alexandra Demuth von der Kaltenburger Kellerei, die ein Produkt von der Entwicklung bis zum Marketing der KI überließen. Sie verkauften nicht viel, aber erzielten enorme Aufmerksamkeit.
Mit neuen Vertriebswegen für Wein und Saft befasste sich Anika Stollsteimer DHBW Heilbronn. Eine Umfrage kam zum Ergebnis, dass Spätis/Kioske eine Chance für den Absatz heimischer Weine bieten. Das werde zu wenig genutzt. Gezielte Anpassung von Sortiment, Ausstattung und Präsentation an die Zielgruppe sei essenziell für die Vermarktung. bs