Gute Qualitäten und kleinere Menge erwartet

Österreich

So früh wie selten zuvor sind Österreichs Winzer in die diesjährige Lese gestartet. Der Präsident des Weinbauverbandes, Johannes Schmuckenschlager, rechnet mit einer Weinmenge von etwa 2,0 Mio. Hektolitern. Das wären rund 330.000 Hektoliter oder 15 % weniger als 2023. Der fünfjährige Durchschnitt würde um 17 % unterschritten. Aufgrund der Vorjahresreserven in den Betrieben rechnet der Verbandspräsident nicht mit einer Weinknappheit.
Als Grund für den frühen Lesebeginn nannte Schmuckenschlager den sehr frühen Austrieb der Reben, begleitet von ausreichenden Niederschlägen im Frühjahr und Hitzeperioden im Sommer. Spätfrost- und Verrieselungsschäden während der Blüte wirken sich auf die Erntemenge aus. Zudem seien die Beerendurchmesser und somit die Mostausbeute durch die große Hitze vielfach niedriger als in normalen Jahren. Vereinzelte Hagelereignisse seien für die Betroffenen sehr bitter, hätten aber auf die Gesamtweinernte nur geringen Einfluss.
Die Österreicher freuen sich auf einen reifen, harmonischen Weinjahrgang. Die fortgeschrittene Reife habe einen frühen Lesebeginn notwendig gemacht, um ein harmonisches Zucker-Säure-Verhältnis zu erhalten. Aufgrund der kleinbeerigen, tiefdunklen und konzentrierten Trauben sei von dichten, vollreifen Rotweinen auszugehen.
Alkoholgenuss mit Verantwortung
Mit Blick auf die aktuelle Berichterstattung zum Thema Alkohol warb Schmuckenschlager für einen moderaten und verantwortungsbewussten Konsum: „Als Branche setzen wir uns entschieden gegen Missbrauch ein, lehnen jedoch pauschale Verurteilungen ab“. Oftmals werde das Bild vermittelt, dass jeglicher Alkoholkonsum gefährlich und grundsätzlich abzulehnen sei. Diese pauschale Sichtweise verkenne, dass nicht alle alkoholischen Getränke gleich seien und nicht jeder Konsum missbräuchlich. „Wichtig ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol“, so der Präsident. age