Impulse – Lösungen – Perspektiven

MOSEL

Um den Winzern die ein oder andere Hilfestellung in der derzeitigen Lage zu geben, standen die Weinbautage Mosel, die das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel am 22. und 23. Januar nur noch in Präsenz im Eventum Wittlich veranstaltete, unter dem Motto: Impulse – Lösungen – Perspektiven. Neben den üblichen Fachvorträgen zu Weinbau und Kellerwirtschaft wurde in diesem Jahr ein besonderer Fokus auf Themen gelegt, von denen man als Betrieb direkt profitieren könnte.
Drohneneinsatz vorangetrieben
Norbert Müller, Leiter des DLR, fasste in seiner Begrüßungsrede die Risiken und Probleme des Steillagenweinbaus zusammen, allen voran die Diskus­sion um den Hubschraubereinsatz beim Pflanzenschutz. Das DLR gebe sein Bestes, um mit den zur Verfügung stehenden Mitteln weiterhin den Einsatz von Drohnen voranzutreiben. Auf diesem Sektor käme man, auch dank einer neuen Mitarbeiterin, sehr gut voran und würde die Ergebnisse demnächst an der gesamten Mosel präsentieren.
Gemeinsam stärker
Der anschließende Themenblock „Gemeinsam stärker“ bot diversen Zusammenschlüssen (junger) Winzer eine Plattform, um ihre Projekte den anwesenden Berufskollegen vorzustellen. Hier ist besonders die Veranstaltung „Mythos Mosel“ hervorzuheben, die äußerst erfolgreich im Bereich der Mittelmosel von 30 Gastgebern gemeinsam durchgeführt wird.
Anschließend kamen Winzer zu Wort, deren Betriebe durch Kooperationen erfolgreich sind. Roman Niedwoniczanski, Inhaber des Weinguts Van Volxem, Wiltingen, nutzte die Gelegenheit für einen schonungslosen und sehr realistischen Blick auf die Branche, bei dem er vom Konsumrückgang über die Zahlung des Mindestlohns bei seinen Saisonarbeitskräften auf alle Probleme des (Mosel)weinbaus hinwies. Er prangerte auch an, dass bei seinen Berufskollegen an Mosel, Saar und Ruwer oftmals noch Neid und Missgunst auf die Mitbewerber herrschen würde, wodurch gute Chancen auf Erfolg durch Kooperation verschenkt würden.
Bei Thomas Loosen (Weingut Dr. Loosen, Bernkastel) sowie Dennis Lehmen und Florian Scheid (Weingut Albert Kallfelz, Zell-Merl), wird schon seit Jahren auf Zusammenarbeit mit anderen Winzern gesetzt. Durch eine Zusammenarbeit mit zum Beispiel Pacht-, Bewirtschaftungs- oder Mostverträge profitieren seit Jahren beide Seiten.
Von Weinvermarktung bis Entalkoholisierung
Bei seinem weinbaupolitischen Standpunkt holte Moselweinbaupräsident Walter ­Clüsserath wie üblich zu einem verbalen Rundumschlag aus, bei dem er kurz auf die in der Branche relevanten Themen einging. Nach einem Grußwort von Weinbauministerin ­Daniela Schmitt ging es im weiteren Programmverlauf um Weinvermarktung im Internet, den Stand der Dinge bei der anstehenden Herkunftsprofilierung im Anbaugebiet Mosel sowie Fördermöglichkeiten im Steillagenweinbau.
Am zweiten Veranstaltungstag besuchten über 700 Zuhörer ein bunt gemischtes Programm zu praxisrelevanten Themen wie Entalkoholisierung, Pflanzenschutzreduktion oder Drohnentechnologie. ser