Jahrgang 2022 ist überdurchschnittlich

Deutsche erzeugten knapp 9 Mio. hl Wein

Die Winzer in Deutschland haben 2022 einen überdurchschnittlich guten Jahrgang eingefahren und mehr Prädikatswein erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, wurden 2022 insgesamt 8,94 Mio. hl Wein und Most erzeugt, 491.800 hl oder 6 % mehr als im Vorjahr. Das Mittel der Jahre 2016 bis 2021 wurde um 3,5 % übertroffen. Die jetzt vorgelegten endgülti­gen Ergebnisse von Destatis liegen nah an der Ernteschätzung des Deutschen Weininstituts (DWI), das im Oktober 8,99 Mio. hl veranschlagt hatte.
Nach Angaben der Statistiker war das Weinjahr 2022 durch eine lange Trockenperiode im Sommer gekennzeichnet. In jungen Anlagen und an Standorten mit geringer Wasserspeicherkapazität gab es ohne Bewässerung Ertragseinbußen. Gleichzeitig habe der trockene Sommer zu weniger Pilzbefall geführt und sich positiv auf die Gesundheit der Trauben ausgewirkt, so Destatis. Auch Spätfröste und größere Unwetter wie Hagel seien 2022 ausge­blieben. Die weitverbreiteten Niederschläge kurz vor der Lese hätten die Erträge ansteigen lassen.
Zwei Drittel der 2022 erzeugten Weine waren Destatis zufolge Weißweine, ein Drittel Rotweine einschließlich Rosé. Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen waren es rund 1,2 Milliarden Flaschen. Der Anteil an Prädikatswein lag mit 1,90 Mio. hl bei 21 %, das war deutlich mehr als die 15 % des Jahres 2021. 75 % waren Qualitätswein und 4 % Landwein.
Erneut führt Rheinland-Pfalz das Ranking im deutschen Weinbau an, doch die Erzeugung von Wein und Most ging gegenüber 2021 um 2,3 % auf 5,80 Mio. hl zurück. An der Mosel und in Rheinhessen wurde weniger gekeltert. Im 2021 von der großen Flut heimgesuchten Anbaugebiet Ahr nahm die Erzeugung 2022 wieder um 28 % auf 50.760 hl zu. Im zweitplatzierten Baden-Württemberg steigerten die Winzer ihre Erzeugung gegenüber dem schwachen Vorjahr um ein Drittel auf 2,35 Mio. hl. age