„Käme einem Berufsverbot gleich“

RHEINHESSEN

Foto: Adolf Dahlem
Betroffene Winzer mit Weinbergen in der Lage „Höllenbrand" in Gundersheim wiesen Anfang Oktober auf die Konsequenzen des von der EU-Kommission geplanten Pflanzenschutzverbotes in „sensiblen Gebieten" hin. In Rheinland-­Pfalz wären rund ein Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche, davon etwa 21.000 ha Rebfläche, betroffen. Darunter auch der Öko-Weinbau.
„Diese Verordnung käme einem Berufsverbot gleich. Weinbau ist so jedenfalls nicht mehr möglich“, machte Winzer Adolf Dahlem beim Protest klar. Die Winzer betonten auch, dass ein Verbot nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch kontraproduktiv wäre. Denn die derzeitige Bewirtschaftung habe erst zur vorhandenen Flora und Fauna geführt. Im Höllenbrand beispielsweise haben die Winzer im Rahmen der Flurbereinigung einen optimalen Lebensraum für den Steinschmätzer, einer bedrohten Vogelart, geschaffen. Demnach würde dieser durch die Verordnung seinen Lebensraum verlieren.
Langer, schwieriger Weg
Bei der öffentlichen Kundgebung war auch der Bundestags­abgeordnete des Wahlkreises Alzey-Worms-Oppenheim Jan Metzler, MdB, anwesend. Er sagte zu, die Anliegen des Berufsstandes innerhalb der Bundesregierung vorzutragen. Gleichzeitig wies er aber auch darauf hin, dass ein langer, schwieriger Weg vor den Winzern stehen werde. Er rechnet damit, dass die Debatte um den EU-Vorschlag wohl bis zu anderthalb Jahre andauern werde. Der Großteil der europäischen Agrarminister sprach sich indes dafür aus, eine bessere Faktenlage in Form einer Folgenabschätzung zu schaffen. red