Kloster Eberbach: Stra­te­gische Neuausrichtung

HESSEN

Die Stiftung Kloster Eberbach und die Hessischen Staatsweingüter werden unter einer gemeinsamen Dachmarke neu ausgerichtet, wie das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) Mitte Juni mitteilte. „Wir werden enger zusammenrücken und Synergien fördern, die das Profil als Spitzenweingut schärfen und die Strahlkraft des Klosters stärken“, betonte Hessens Weinbauminister ­Ingmar Jung. Er wirkt als Aufsichtsratsvorsitzender der Staatsweingüter, einer GmbH, und zudem als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Kloster Eberbach. Erstmals sind beide Rollen in einer Person vereint. „Wir wollen eine echte Kooperation leben und dabei künftig auch mit personellen Verschränkungen arbeiten“, sagte Minister Jung.
25 Jahre erfolgreiches Wirken als Basis für Neues
„Das Land Hessen wird die betrieblichen Strukturen des Weingutes neu ausrichten, um zukünftig einen noch konsequenteren Qualitätsfokus zu ermöglichen. Für diese neue Ära wollen wir von Anfang an eine neue Geschäftsführung beauftragen, welche diesen Weg auch langfristig und kontinuierlich gestalten kann“, erklärte Minister Jung. Für den Gesellschafter, das Land Hessen, dankt er Dieter Greiner für 25 Jahre erfolgreiches Wirken als Geschäftsführer der Hessischen Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach: „Dieter ­Greiner hat in seinen 25 Dienstjahren wichtige Grundlagen geschaffen, auf denen die Neuausrichtung der Staatsweingüter aufbaut. Mit seinem professionellen, hochmotivierten Team und modernsten Produktionsbedingungen, wie dem Bau des Steinbergkellers und der Maschinenhalle, hat Dieter Greiner die Voraussetzungen geschaffen, hochwertigste Weine zu erzeugen.“ Unter seiner Leitung hat das Weingut für seine Weine aus Spitzenlagen Topbewertungen erhalten.
„Ich bin stolz auf das, was wir in den letzten 25 Jahren gemeinsam erreicht haben. Die Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach stehen heute für höchste Qualität und hessische Weinkultur“, sagte Dieter Greiner (56). In Heppenheim, am Nero­berg, in Rauenthal und am Steinberg wurden beliebte Gastro-Angebote als Orte hessischer Weinkultur geschaffen. Dieser Weg soll konsequent fortgesetzt werden.
Fokus auf Premiumweine aus Spitzenlagen
Angesichts des zunehmenden Drucks auf dem Weinmarkt ist es das Ziel des Landes Hessen, durch den verstärkten Qualitätsfokus und die geplanten Strukturveränderungen die Wettbewerbsfähigkeit des Weinguts weiter zu stärken. „Vor dem Hintergrund der Polarisierung des deutschen Weinmarkts und mit Blick auf die einzigartigen Spitzenlagen müssen wir das Profil als Premiumanbieter konsequenter schärfen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Ingmar Jung. Ziel ist es auch, das Kloster zu einem Identifikationsstandort für den hessischen Weinbau zu machen, betonte Jung.
Marc Gorbauch wird Interimsgeschäftsführer
Ab sofort übernimmt Marc Gorbauch (59) vorübergehend die Geschäftsführung der Hessischen Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach. Seit Mai leitete Gorbauch die neu gegründete Stabsstelle „Rechtskoordination, Stiftung Kloster Eberbach, Staatsweingüter“ im (HMLU). Wie wirtschaftliche Stärke und kultureller Auftrag für die strategische Neuausrich­tung zusammengehen, soll ein Beirat erarbeiten und das Minis­terium auch bei der Auswahl eines Geschäftsführers beraten. Als Beirats-Vorsitzender wurde Dirk Würtz (56) berufen. Er verantwortet den Bereich „Business Development & Innovation-Wine“ bei der Tocos Beteiligung GmbH, die unter anderem die Mehrheitsanteile von Hawesko hält. Würtz war zuvor als Kellermeis­ter, Betriebsleiter und Geschäftsführer namhafter deutscher Weingüter tätig und zählt zu den Social-Media-Pionieren der Branche. Seit 2018 ist Würtz zudem geschäftsführender ­Gesellschafter des Weinguts St. Antony in Nierstein. HMLU