Konsum vom Schweizer Wein ist rückläufig

SCHWEIZ

Die Schweizer Winzer sind besorgt. Der Weinkonsum im Land ist zwar gestiegen, doch zwei Drittel werden importiert. Beim Weiterbildungsmorgen vom „Blauburgunderland", dem Dachverband der Schaffhauser Winzer und Einkellerer, gab Philippe Brühlmann anhand einer Statistik für das Jahr 2021 die Situation auf dem Schweizer Weinmarkt bekannt.
Import nimmt zu
Der Geschäftsführer der GVS-­Weinkellerei Schaffhausen erklärte, dass im Jahr 2021 in der Schweiz 254 Mio. l Wein konsumiert wurden, 40 Mio. l (+4 %) mehr als im Vorjahr. Allerdings wurden zwei Drittel davon importiert. Der Gesamtkonsum beträgt beim Weißwein 88,2 Mio. l (+4,7% ), wobei der Absatz vom Schweizer Weißwein um 3 % abgenommen und die Importe um 13 % gestiegen sind. Beim Rotwein ist der Gesamtkonsum auf 166 Mio. l (+0,5 %) gestiegen. Der Anteil vom einheimischen Rotweinkonsum ist allerdings auch um 7 % zurückgegangen, während der Import von ausländischem Rotwein um 3,5 % zugenommen hat.
Brühlmann erkannte auch einen klaren Trend zum Schaumwein, bei dem der Konsum von 2020 auf 2021 auf 23,4 Mio. l (+12,4%) angestiegen ist. Die Schweizer Rebflächen von knapp 15.000 Hektar haben sich in den letzten 30 Jahren nicht markant verändert.
Einheimischer Rebbau steht vor Veränderungen
Der Schweizer Bundesrat strebt bis zum Jahr 2050 einen Nettoselbstversorgungsgrad von über 50 % an. Gegenüber dem Jahr 2020 soll die Arbeitsproduktivität um 50 % ansteigen, die Treibhausgas-Emissionen bei der Produktion um zwei Drittel gesenkt und die Lebensmittelverluste um drei Viertel reduziert werden.
Bis 2027 sollen im Pflanzenschutzmittelbereich eine Risikoreduktion um 50 % umgesetzt und keine Pflanzenschutzmittel mehr mit erhöhtem Risikopotenzial in der umweltgerechten Landwirtschaft eingesetzt werden. Bis 2030 ist zudem eine Reduktion der Stickstoff- und Phosphorverluste um 20 % vorgesehen. Später soll durch eine Mitteilungspflicht bei Dünger, Pflanzenschutzmittel und Kraftfutter eine Transparenz geschaffen werden.
Seit diesem Jahr werden die Winzer von Bund und Kanton mit 30.000 Franken pro Hektar unterstützt, wenn sie innerhalb von zwei Jahren mindestens 25 Ar mit Piwi-Reben aus einer 40 Sorten umfassenden Liste anpflanzen. Thomas Güntert