„Nach deutlichen Absatz- und Umsatzrückgängen im Jahr zuvor hat sich die Lage für unsere Genossenschaften etwas stabilisiert“, sagte Dr. Ulrich Theileis, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV), anlässlich der Pressekonferenz zum Weinherbst in Baden am 19. September in der Alde Gott Winzer Schwarzwald eG in Sasbachwalden. Mit 38,4 Mio. L Wein und Sekt sowie 126,2 Mio. € lagen Absatz und Umsatz im ersten Halbjahr 2024 auf dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Im Gesamtjahr 2023 setzten die badischen Winzergenossenschaften 77,8 Mio. L Wein und Sekt ab (2022: 79,2 Mio. L), gleichzeitig sank der Umsatz um knapp 4 % auf 245,2 Mio. €.
Die derzeitige wirtschaftliche Situation sei für viele Betriebe prekär: Als Beispiele führte der BWGV-Präsident die 2023 um 30 % gestiegenen Produktionskosten, rückläufige Käuferzahlen und den Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Weinbaunationen beim Thema Mindestlohn auf.
In der zweiten Septemberwoche starteten die 71 badischen Winzergenossenschaften in die diesjährige Hauptlese. Laut BWGV haben sich die Winzer in diesem witterungsbedingt herausfordernden Jahr gut behauptet. Das niederschlagsreichste Jahr seit der Wetteraufzeichnung stellte sie beim Pflanzenschutz vor Herausforderungen. Zudem gab es regionale Spätfrostschäden, teilweise mussten manche Betriebe – vor allem in der Ortenau und Teilen Nordbadens, in Tauberfranken und dem Kraichgau – Ausfälle von bis zu 80 % verkraften. „Die Spätfröste in der zweiten Aprilhälfte haben starke Spuren hinterlassen. Die 95 Mio. L beziehungsweise 90 Mio. L der Jahre 2023 und 2022 werden wir bei der diesjährigen Ernte weit verfehlen. Auch im Mehrjahresvergleich wird es eine unterdurchschnittliche Erntemenge“, sagte Theileis. Dennoch gehe der Verband von einem „soliden Weinjahrgang 2024“ aus. isp