Die Europäische Kommission schießt mit ihrem Vorschlag zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln weit übers Ziel hinaus, meint Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV). In seiner Stellungnahme verdeutlicht der DRV die fatalen Konsequenzen der angedachten pauschalen Verbote: „Wenn die Kommission den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in FFH-Gebieten und sogenannten empfindlichen Gebieten untersagt, werden ganze Landstriche veröden. Im Ahrtal beispielsweise bliebe von Weinbau und Tourismus nicht mehr viel übrig: Die Rebstöcke würden gerodet, Keller abgesperrt, Ausflugslokale geschlossen“, gibt Holzenkamp zu bedenken. Deutschland hat mehr als 3,5 Mio. Hektar Schutzgebiete ausgewiesen, die nicht mehr bewirtschaftet würden.
Neben dem Pflanzenschutzmittelverbot in diesen Gebieten lehnt der DRV auch die Pläne ab, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mehr als zu halbieren. Dazu der DRV-Präsident: „Fortschritt macht die Land- und Ernährungswirtschaft nachhaltiger, Verbote bringen uns nicht weiter." Wenn moderne Züchtungstechniken resistentere Sorten hervorbringen und verstärkt digitale Systeme im Pflanzenbau angewendet werden, wird der Pflanzenschutzmitteleinsatz ohne Restriktionen deutlich abnehmen. DRV