Lese stark von der Witterung beeinflusst

RHEINGAU

„Wir rechnen mit einer minimal kleineren Ernte im Vergleich zu 2022“, sagte der Geschäftsführer des Rheingauer Weinbauverbandes, Dominik Russler, anlässlich der Herbstpressekonferenz des Verbands am 26. September. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr erzeugten die Rheingauer Winzer rund 219.000 hl Most. Generell beeinflusse die aktuell wechselhaften Witterungsbedingungen die Lese im Rhein­gau, sodass die Hauptlese beim Riesling bereits Anfang September startete.
Herausforderung für die Winzer
„Das wechselhafte Wetter hat die Winzer herausgefordert und ein Abwägen der richtigen Handlungsmöglichkeiten schwer gemacht“, so der Rheingauer Weinbaupräsident Peter Seyffardt. „Jetzt wird sich zeigen, wie die Moste sich entwickeln und der Jahrgang sich präsentiert“, ergänzte er. Der Botrytisbefall in diesem Jahr veranlasste die Winzer zu einer selektiven Handlese oder Vorlese vor dem Vollerntereinsatz. Botrytis sei vor allem die Folge von Abquetschungen durch die verdichtete Trauben­struktur aufgrund der vielen Niederschlagsmengen in diesem Jahr.
Die unterschiedlichen Witterungsbedingungen habe es das ganze Jahr über gegeben und sorgten für kompakte Trauben, wie der Weinbauverband mitteilte. Durch optimale Bedingungen während der Blüte habe es einen hohen Traubenansatz mit geringer Verrieselung gegeben. Die überdurchschnittlich hohen Niederschlags­mengen im August sorgten zunächst für eine gute Wasserversorgung der Reben und eine zügige Reifeentwicklung. Der September zeigte sich dagegen zunächst sonnig und mit geringen Niederschlägen, bevor erneut die erhöhten Regenmengen eine kompakte Traubenstruktur und damit Fäulnis begünstigten. Rhein­gauer Weinbauverband/isp