Mauern und Bänke schaffen Lebensräume für Artenvielfalt

Biosphärenstein der Firma SER

Foto: SER GmbH
Die Weinbauregionen sind gekennzeichnet durch Hügel und steile Hänge, oftmals mit charakteristischen Stützmauern. Neben dem enormen Bewirtschaftungsaufwand der Steillagen stellt auch die Erhaltung der Trockenmauern eine große Herausforderung dar. Die historischen, aus Natursteinen bestehenden Trockenmauern stabilisieren den Hang und bieten zugleich Lebensräume für Bodentiere und Insekten. Durch Regenfälle kommt es stellenweise zu Erdrutschen, welche die alten Mauern zerstören. Oft können diese Mauern nur durch Handarbeit repariert werden. Allerdings gibt es auch Stellen, an die mit schwerem Gerät herangefahren werden kann. Und hier eignen sich laut der Firma SER (Sanierung im Erd- und Rückbau) GmbH aus Heilbronn sogenannte Biosphärensteine.
Die 2,55 m langen, 0,55 m hohen und 0,6 m breiten Steine aus Hartgestein-Recycling eignen sich für haltbare Stützmauern oder auch Bänke. In dem großen Stein sind Höhlen in Schubladen eingebaut und weitere Rückzugsmöglichkeiten in unterschiedlichen Größen und Ausstattungen, in denen sich verschiedene Tiere ansiedeln können. Mit der Verbauung dieser Biosphärensteine werden neue wertvolle Lebensräume zur Erhöhung der Artenvielfalt geschaffen.
Ein Stein für alle Fälle – Mauern und Sitzgelegenheiten
Die Firma SER produziert diese Betonelemente mit einem Standardgewicht von etwa zwei Tonnen. Sie haben sich laut Hersteller zu einem universalen Problemlöser im Landschaftsbau entwickelt. Ursprünglich wurde der Stein geschaffen, um im Baukastensystem flexibel Schüttgutboxen zu erstellen. Durch die Weiterentwicklung des Steins entstehen jetzt auch Stützmauern, Lärmschutzwände, kurzzeitige oder dauerhafte Bauwerke sowie auch Bänke an Aussichtspunkten. Der Aufbau und auch eventuelle Rückbau geht mit einem großen Gerät einfach und schnell. Hierzu verfügen die Biosphärensteine über eingelassene Aufhängungen, welche ein Versetzen mit Hilfe von Ketten ohne Spezialvorrichtungen möglich macht.
Der Biosphärenstein kann beschriftet werden
Die Oberfläche des Steins kann nach Wunsch in Struktur und Farbe angepasst werden. Es kann der Name des Weingutes, der Weinlage oder ein Wappen in den Stein „eingraviert“ werden, sodass der Schriftzug für Weintouristen gut zu lesen ist. Der Stein kann und soll nicht die historischen Mauern ersetzen, jedoch überall dort, wo ein Zugang mit großem Gerät möglich ist, gibt es die Möglichkeit an Straßen oder Wegen eine dauerhafte und zugleich kostengünstige Hangsicherung zu schaffen. Der Schwergewichtsstein habe aufgrund seines Eigengewichts und durch die konstruktive Verbindung über „Noppen“ eine große Stabilität, versichert die Firma SER. Diese könne noch verbessert werden, indem ein Geogitter in den Stein einbetoniert wird, das beim Einbau in das dahinter liegende Erdreich verankert wird.
Zuhause für Kriechtiere, Fledermäuse, Vögel und Insekten
Wird die Wand mit einer Mischung von Standardsteinen und dem Biosphärenstein gebaut, wird sie zu einem einzigartigen Lebensraum für viele Kriechtiere, Fledermäuse, Vögel und Insekten. Entscheidend für Eidechsen ist, dass sie sich auf der Steinoberfläche aufwärmen können und bei Gefahr schnell Schutz zwischen Holz oder Steinen finden. Das Erdreich, Steine und Hölzer dienen als Winterquartier. Zahlreiche Insekten oder Wildbienenarten können in den im Stein eingebauten Insektenhotels ihre Eier ablegen. Die Firma SER betont die hohe Qualität ihrer Steine, da sie im Gegensatz zu ähnlichen Produkten über eine innere Armierung verfügen, welche eine mehrfache Umsetzung ermögliche. Die Firma SER ist eigentlich ein Rückbauunternehmen. Täglich werden in Deutschland 60 bis 70 ha Acker- oder Brachland für Wohnraum, Produktionsanlagen und Infrastruktur versiegelt. Um diesen Verbrauch zu mindern, ist es sinnvoll, stillgelegte Industrieflächen wieder nutzbar zu machen. Eine zentrale Aufgabe des Rückbaus sieht SER darin, das abgebrochene Material durch Trennen so aufzubereiten, dass es für den Bau neuer Objekte wiederverwendet werden kann. So wurden die Biosphärensteine entwickelt, um Recyclingmaterial sinnvoll einzusetzen. Die Mitarbeiter arbeiten an weiteren Modulen, um die Anforderungen für ganz verschiedene Tierarten zu erfüllen. Der Stein kann für alle denkbaren Kleinlebewesen gestaltet werden. Die Diskussion, ob ein Lebensraum für Kleinlebewesen aus Natur- oder Betonsteinen bestehen muss, haben die Tiere selbst längst beantwortet: Wo immer sich Gelegenheit bietet, siedeln sie sich an. Zusammen mit dem Institut für Umweltplanung Dr. Kübler GmbH, Verbandsgemeinde Rengsdorf in Rheinland-Pfalz, hat die Firma SER ein Projekt geplant: Als Ausgleichmaßnahme wurde an einer Eisenbahnüberführung eine Stützmauer gebaut mit Nistmöglichkeiten für Reptilien, Igel und Wildbienen. In Baden-Württemberg kann man mit dem Biosphärenstein „Ökopunkte“ sammeln, durch die Schaffung hochwertiger Lebensräume. Unterschiedliche Anforderungen können miteinander in Einklang gebracht werden. Auch am Weingut, am Ortsrand kann der Stein zur Abstützung, Abgrenzung oder als Sitzgelegenheit eingesetzt werden.
SER GmbH, 74076 Heilbronn, www.ser-gmbh.net