Ministerin Julia Klöckner besucht Ero in Simmern

Foto: Bettina Siée
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner besichtigte das Ero-Werk in Simmern. Der Familienbetrieb hat mehr als 20 Millionen Euro in den Bau und die Ausstattung des erst im letzten Jahr bezogenen neuen Werks in Simmern investiert. „Ero ist der einzige deutsche Familienbetrieb, der Traubenvollernter herstellt, die Wettbewerber gehören mittlerweile großen Konzernen an“, erklärt Geschäftsführer Michael Erbach. Ero beschäftigt 240 Mitarbeiter, davon 32 Auszubildende. Auch damit hat sich der Betrieb einen Namen gemacht. „Wir brauchen spezialisierte Mitarbeiter, die wir gerne selbst ausbilden. Von der Uni brauchten wir gestern Maschinenbauer, heute stellen wir Software-Entwickler ein“, so Erbach. Als Winzerstochter sind der Bundesministerin Laubschneider, Entlauber und Vorschneider der Firma Ero gut bekannt, aber das Herz ging ihr auf beim Anblick von 30 Erntemaschinen in der Montagestraße. „Im Laufe des Jahres werden insgesamt 60 Vollernter gebaut“, erklärte Erbach. Letzten Herbst brachte Ero zwei neue Traubenvollerntermodelle auf den Markt, die nicht nur ernten, sondern auch entrappen und sortieren können, sodass nur bestes Lesegut im Tank landet.
Mit neuer Software in die Zukunft
Besonders fragte Klöckner nach Möglichkeiten der Digitalisierung im Weinberg. Wie Erbach erklärte, entwickelt Ero ein System zur Onlinewartung und -beratung: „Wenn ein Voll­ernter ein Problem hat, können unsere Servicetechniker künftig vom Werk aus auf die Maschinendaten zugreifen und helfen. Das erspart Zeit und Geld.“ Auch eine GPS-gesteuerte Datenerfassung wird zurzeit entwickelt, um beispielsweise die Erträge in den Weinbergen exakt erfassen zu können. „Dann können die Winzer Maßnahmen gezielt vornehmen, wo es nötig ist“, so Erbach. Die Maschine könnte dann bei kranken Stöcken aussetzen, also selektiv lesen. Gerade bei Esca-Befall ist die Ertragshöhe sehr schwer zu schätzen, auch hier solle die neue Software Klarheit bringen, was der Kellermeister zu erwarten hat. Klöckner freut sich über die positiven Entwicklungen. „In der Stadt wollen die Menschen schneller surfen und Filme gucken, aber hier auf dem Land brauchen wir schnelleres Internet. Die Familienbetriebe sind das Rückgrat unserer Wirtschaft“, so Klöckner. Bei optimaler Mechanisierung kann ein Hektar in der Direktzuglage mit 200 Stunden pro Jahr bewirtschaftet werden. „Vor 25 Jahren waren es 800 Stunden – das ist ein gewaltiger Sprung und eine enorme Kostenerleichterung“, sagte Erbach.
Auch im Export erfolgreich
Klöckner interessierte sich für das Exportgeschäft des mittelständischen Unternehmens. Ero ist global tätig und verzeichnet rund 60 % des Umsatzes im Export. Erbach wünscht sich weitere gute Verkäufe zum Beispiel in China. Beim Rundgang durch die Produktionshallen wurde die Ministerin begleitet vom Bundestagsabgeordneten Peter Bleser und Vizepräsidenten des rheinland-pfälzischen Landtags Hans-Josef Bracht. Auch Landrat Dr. Marlon Bröhr, Verbandsbürgermeister Michael Boos und Stadtbürgermeister Dr. Andreas Nikolay waren dabei. Nähere Informationen zum Angebot der Firma Ero unter www.ero.eu. bs