Mit Mulchmatten gegen Unkraut

SAALE-UNSTRUT

Foto: Knut Knick
Thomas Meier präsentierte im Schlifter Weinberg hoch über der Stadt Freyburg (Unstrut) die MAGAverde Mulchmatte, die aussieht wie gewöhnliches Packpapier. Meier ist Chef der Verfahrenstechnik bei der in Halle ansässigen Gesellschaft für Nachhaltige Stoffnutzung (GNS). Die Steillage gehört zu den Postkartenansichten der Region und ist das Reich von Knut Kiok von der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut.
Die Mulchmatte deckt den Unterstockbereich der Weißburgunderreben ab. Zuvor hat Knut Kiok Aussparungen in das leichte Material geritzt, damit es sich wie eine Manschette um die dünnen Stämmchen legen kann. So soll störendes Beikraut vermieden werden, das sonst aufwendig per Hand gehackt oder mit Herbiziden gespritzt werden müsste.
Für den Versuch sind drei etwa 30 Meter lange Reihen vorgesehen. Es sind verschiedene Materialstärken im Einsatz. Dabei sollen Daten über die Wirksamkeit und Lebensdauer der Matten gesammelt werden. Es ist zu klären, wie der Aufwand gering gehalten werden kann. „Eventuell können die Mulchpapiere mit vorhandenen Maschinen ausgelegt werden“, hofft Hans Albrecht Zieger, der als Chef der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut wie auch als Weinbaupräsident von Saale- Unstrut das Modellprojekt fördert. Weitere Versuche laufen beim Landesweingut Kloster Pforta und Weingut Born in Höhnstedt. Nicht nur Winzer an Saale und Unstrut interessieren sich für die Ergebnisse, auch am Bodensee und in der französischen Champag­ne ist man gespannt. So soll in Freyburg/Unstrut im Herbst ein internationaler Workshop über „Grüne Wege des Weinbaus“ informieren. Dafür hat die GNS die Deutsche Forschungsgesellschaft und die Deutsch-Französische Gesellschaft gewonnen.
Gefördert wird das Projekt durch den Bund über das Programm „Unternehmen Revier“, das den Wandel in einstigen Bergbau- und Kohleregionen begleitet. Winzervereinigung
Freyburg-Unstrut eG