Bereits zum dritten Mal hat das Forum Markt und Wein in Kooperation mit dem Deutschen Weininstitut (DWI) am Weincampus Neustadt stattgefunden. Die beiden Schwerpunkte bei den Vorträgen waren die Themen Nachhaltigkeit in der Weinvermarktung und Weintourismus.

Monika Reule, Geschäftsführerin des DWI, präsentierte aktuelle Zahlen zum Weinmarkt Deutschland. Im Jahr 2021 hielten sich Absatz und Umsatz in der Weinbranche auf Vor-Corona-Niveau. Im ersten Quartal 2022 ließen sich jedoch erste Hinweise auf einen deutlichen Umsatzrückgang finden. „Der Krieg in der Ukraine und die wachsende Inflation sowie eine hohe Teuerungsrate verunsichern die Kunden. Es wird befürchtet, dass gerade bei Genussmitteln jetzt gespart wird“, meint DWI-Chefin Reule.

In dieser Situation sei eine Veranstaltung wie das Forum Markt und Wein wichtig, um auf den sich wandelnden Markt reagieren zu können. „Durch die derzeitige Entwicklung ist das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Vordergrund gerückt“ erklärt Marc Dreßler, Professor für BWL und Entrepreneurship am Weincampus Neustadt. Ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit wird in der Zukunft bei der Vermarktung von Wein eine immer größere Rolle spielen, ist sich Marc Dreßler sicher. Nachhaltigkeit kann für deutschen Wein ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal sein und hat das Potenzial, neue Absatzoptionen zu eröffnen.

Wie in den Diskussionsrunden herausgearbeitet wurde, muss der Weinkunde jedoch auf nachhaltige Produkte aufmerksam gemacht werden. Nicht zuletzt spielt dabei der Weintourismus eine immer wichtigere Rolle und könnte die Profilierung einer Weinregion fördern.

Es wurde außerdem diskutiert, wie schwierig es ist, Standards für nachhaltiges Wirtschaften festzulegen. Ist zum Beispiel eine Zertifizierung von Betrieben sinnvoll? Im nächsten Jahr wird das Forum Markt und Wein am 27. April 2023 wieder am Weincampus Neustadt stattfinden. red