Jahrzehnte zählte das seine zu den prägenden Gesichtern des Bergsträßer Weinbaus, und seine Stimme hatte Gewicht weit über das eigene Anbaugebiet hinaus. Jetzt hat sich Otto Guthier vom Vorsitz des Weinbauerverbands Hessische Bergstraße verabschiedet. Nach 26 Jahren im Amt läutete der 1953 geborene Heppenheimer einen Generationswechsel ein. Nachfolger ist der Zwingenberger Winzer Johannes Bürkle.
Bei einem Empfang im Viniversum, dem Sitz der Bergsträßer Winzer eG in Heppenheim, deren Geschäftsführer Otto Guthier mehr als 25 Jahre bis Anfang 2019 gewesen ist, würdigten Vertreter aus Weinbau, Politik und Tourismus in sehr persönlichen Worten die Verdienste des langjährigen Weinbauverbandsvorsitzenden. Der Zuspruch von Weggefährten darf als Ausdruck einer großen Wertschätzung verstanden werden, die Otto Guthier allerorten genießt. Es ist eine Wertschätzung seiner Persönlichkeit, die von offenem, besonnenem, sympathischem Auftreten einhergehend mit großem Sachverstand geprägt wird.
Stimme der Winzer
Otto Guthier ging es bei seinem Engagement nie um die eigene Person, sondern immer um die Sache, die Belange der Winzer, der Winzerbetriebe und um die des Weinbaus in seiner Gesamtheit. Der Diplomingenieur für Weinbau und Kellerwirtschaft, der schon vor seinem beruflichen Wechsel an die Bergstraße in renommierten Betrieben in Rheinhessen und am Bodensee Verantwortung übernommen hatte, vertrat stets die Interessen der Region, war die Stimme der Winzer.
Eines der gewichtigsten Ansinnen von Otto Guthier war es immer, zeitgemäße und zukunftsweisende Rahmenbedingungen für den Weinbau zu schaffen. Der Mann, dessen Rat vielerorts gefragt war und sicherlich auch künftig sein wird, wusste stets sehr präzise um die Situation der Betriebe, um den Wandel der Branche und die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft. Thomas Zelinger