Pfalz: Dr. Binder in Ruhestand

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In Neustadt würdigten am 1. Oktober zahlreiche Wegbegleiter die Verdienste von Dr. Georg Binder in einem kleinen Fachsympo­sium. Mit seinem 65. Geburtstag verabschiedet sich mit Dr. Georg Binder nicht nur der Gruppenleiter Oenologie am Institut für Weinbau und Kellerwirtschaft am DLR Rheinpfalz vom aktiven Dienst, es geht auch eine Institution in Lehre, Beratung und Forschung. Dr. Binder kam als Referendar 1983 an die damalige Landes-Lehr und Forschungsanstalt in Neustadt und wechselte zwei Jahre später vom Fachbereich Weinbau in die Weinchemie, wo er die Auswirkungen der neuen Vollernter auf die Trauben- und Weinqualität untersuchte und zur qualitätsorientierten Weiterentwicklung der Voll­ernter beitrug. Der Name Binder ist in Deutschland eng mit dem Einzug moderner Rotweinbereitungsverfahren verknüpft. Er gab der Weinwirtschaft Empfehlungen zur Herstellung international wettbewerbsfähiger Rotweine und befasste sich ab 1995 mit dem Einsatz von Eichenholzfässern und -chips. Als diese 2006 in Deutschland zugelassen wurden, konnte die Erfahrung aus acht Versuchsjahren an die Winzer weitergegeben werden.
Binder sammelte unermüdlich Wissen für die Weinwirtschaft und gab es als engagierter Lehrer an mehr als 1 000 angehende Winzer, Wirtschafter und später auch Studierende des dualen Studiengangs weiter. Binder beriet als Mitglied des Bundesausschusses für Weinforschung die Bundesregierung und war für den Berufsstand in vielen Gremien zur Ausbildung oder im Rahmen der Qualitätsweinprüfung aktiv. In zahlreichen Artikeln gab Dr. Binder sein Wissen in „das deutsche weinmagazin“ weiter.
Es ist zu hoffen, dass die Landesregierung in Rheinland-Pfalz umgehend die für die Ausbildung und den Technologietransfer eminent wichtige Stelle des Gruppenleiters Oenologie in Neustadt wieder besetzt.
Ulrich Fischer