Praxisversuche mit Biostimulator Fertileader

Timac Agro:

Foto: Archiv das deutsche weinmagazin
Praxistests in der Pfalz
Seit 2017 führt das Weingut Müsel in Obrigheim Versuche mit der Firma Timac Agro durch, die durch Analytik und Sensorik des weinanalytischen Labors Neumann begleitet werden. Joachim Stefan Müsel, Techniker für Weinbau und Kellerwirtschaft, bewirtschaftet laut Timac Agro 13 ha im Ertrag. Die Vermarktung läuft über Flaschenweinverkauf, hochwertige Trauben und Fasswein.
Lässt sich die Stresstoleranz der Reben verbessern?
Laut Timac Agro wurde getestet, ob sich der Einsatz von Fertileader positiv auf die Weinqualität und die Anfälligkeit der Reben für Botrytis und Chlorose auswirkt. Fertileader ist ein natürlicher Biostimulator der Firma Timac Agro. Der Wirkstoff Glycin­Betain stärkt nach Herstellerangaben die Stresstoleranz der Pflanze. Im Chloroseversuch (Huxelrebe) war die Kontrolle nach Angaben von Timac Agro weniger gesund. Es zeigten sich deutliche Unterschiede im Mostgewicht und auch bei den Parametern Glycerin, Gluconsäure und Gesamtsäure. Die für die Gärung wichtigen Gehalte an stickstoffgebenden Verbindungen zeigten keine analytischen Unterschiede, obwohl die Flüssigkeitsmenge des Lesegutes in der Fertileader Variante nach Informationen von Timac Agro etwa doppelt so groß war wie die der Kontrolle. In der Kontrollfläche war die Chlorose laut Timac Agro so weit fortgeschritten, dass hohe Ertrags­ und Qualitätsverluste entstanden, hier starben auch Stöcke ab.
Verschiedene Ausbauvarianten
Im Keller liefen Ausbauversuche mit Mosten aus Fertileader­ Varianten bei Silvaner, Weißer Burgunder und Spätburgunder sowie Kontrollmost. Das Lesegut wurde getrennt gepresst, unter Zusatz von Ana­ Most im Vorklärtank geklärt und der Spätburgunder wurde weiß gekeltert, Mostqualitäten wurden per Grape Scan dokumentiert. Die Versuchsweine wurden durch natürliche Kälte weinsteinstabilisiert. Beim Bentonitbedarf zeigte der Weißburgunder laut Timac Agro einen deutlichen Unterschied zwischen Kontrolle und mit Fertileader behandelter Variante. Die Kontrolle benötigte 60 g/hl mehr. Die Kaliumgehalte der behandelten Varianten waren tendenziell höher als die der Kontrollen. Insgesamt erscheinen die behandelten Weine weicher und harmonischer im Geschmack. Das Weingut Müsel konnte laut Timac Agro durch Fertileader die Botrytis­ und Chloroseanfälligkeit der Reben reduzieren sowie die Traubenqualität steigern. Um die Ergebnisse abzuprüfen sollen bis 2022 weitere Versuche laufen. Eine Verkostung des Versuchsausbaus kann angefragt werden (info@weinlabor­neumann.de). Fragen beantworten Jörg­ Ludwig Neumann (06359/9490027) und Joachim Müsel (06359/5677). Timac Agro Deutschland GmbH www.de.timacagro.com