Rebveredlung selbstgemacht

NAHE

Foto: Maike Bump
Pfropfen, paraffinieren, einpacken und zum Schluss einpflanzen: Das Projekt „Rebveredlung" von Dr. Joachim Frantz gewährt den angehenden Winzern der BBS Bad Kreuznach im ersten Ausbildungsjahr einen umfassenden Einblick in die Veredlung der Weinrebe.
Als alle den Weg in die Schulwerkstatt gefunden hatten, startete nach kurzer Einführung das Projekt. Dr. Frantz zeigte den Schülern wie mithilfe der Omega-­Schnitt-Maschine das Edelreis auf die Unterlage aufgepfropft wird. Im Anschluss daran, durften sich die Schüler selbst an den Maschinen ausprobieren und ihre eigenen Reben pfropfen.
Nach getaner Arbeit mussten die Pfropfreben an der zweiten Station paraffiniert werden. Ausgestattet mit Schutzbrillen, tauchten die angehenden Winzer ihre Pfropfreben in das 80 °C heiße Wasser-Wachs-Bad, um sie danach in einem kühlen Wasserbad abzuschrecken. Somit wurde die Wundstelle der Pfropfrebe abgedichtet und eine Austrocknung dieser verhindert.
Reben kommen ins Rebschulbeet
Damit Unterlage und Edelreis zusammenwachsen, muss die Entstehung des Kallus an der Wundstelle gefördert werden. Dazu haben die Schüler ihre paraffinierten Pfropfreben im Wechsel mit Torf in Vortreibkisten eingepackt. Im nächsten Schritt wurden die Kisten mithilfe von Wärmedecken eingepackt. Um einen Austrieb des Edelreises zu hemmen und die angestrebte Kallusbildung an der Wundstelle zu fördern, wird die Wärme maßgeblich von unten zugeführt.
Der letzte Schritt des Projektes Rebveredlung findet nach etwa vier Wochen statt, wenn die von den Schülern selbst hergestellten Pfropf­reben im Rebschulbeet vor dem Sechs-Klassen-­Trakt eingepflanzt werden. Maike Bumb, DLR RNH