Rumpe Haisje bei Gensingen ausgezeichnet

RHEINHESSEN

Foto: Norbert Krupp
Die Weinbruderschaft Rheinhessen zu St. Katharinen hat dieses Jahr das Weinbergshäuschen in der Gensinger Weinlage „Auf dem Kirchberg“ prämiert – als 36. Weinbergshäuschen der Serie. So soll auf die Häuschen in den Weinbergen aufmerksam gemacht werden. Sie sind ein Stück traditioneller Weinkultur und erhaltenswert.
„Das Weinbergshäuschen der Familie Rumpf verbindet rheinhessische Tradition und vorbildliche Eigeninitiative.“ So begründete der Vorsitzende des Prämierungsausschusses der Weinbruderschaft Dr. Werner Dahmen die Auszeichnung. Elise Rumpf von der Rumpf-Mühle in Gensingen ließ das Gebäude vor zwei Jahren mit fachlicher Unterstützung des Ingenieurs Peter Hattemer aus Pfaffen-Schwabenheim nach alten Bildern wieder errichten.
Nach einem Aufruf in den Medien im Februar 2022 bekam der Prämierungsausschuss sehr viele Bewerbungen. Die Weinbergshäuschen habe man bei einer 360 km langen Rundreise durch Rheinhessen angesehen und bewertet. Dabei sei das „Wingertshaisje vuns Rumpe“ auf den ersten Platz gekommen.
Altes Häuschen abgerissen, aber neu aufgebaut
Chiara Schaefer, die am Vortag gekrönte rheinhessische Weinprinzessin aus Ingelheim, erinnerte daran, dass das an gleicher Stelle stehende Weinbergshäuschen vor einigen Jahren versehentlich durch die Ortsgemeinde abgerissen worden war. Durch das Engagement der Familie Rumpf stehe dort jetzt ein neues Häuschen im klassischen Stil, das als Schutz- und Aufenthaltsplatz diene und mit seinem wunderbaren Blick auf Rheinhessen und seine Nachbarschaft begeistere.
Brudermeister Prof. Dr. Axel Poweleit zitierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die jüngst Wingertshäuschen als „Unterschlupf mit Ausblick“ beschrieben habe, doch dies sei viel zu kurz gegriffen: Die Weinbruderschaft habe es sich vor rund 35 Jahren zur Aufgabe gemacht, Wingertshäuschen auszuzeichnen, um sie als Ausdruck der Weinkultur anzuerkennen. Es ging darum, die schlichten Bauten vor dem Abriss zu retten und auf die Besonderheiten aufmerksam zu machen. Seither werden viele Häuschen erhalten, renoviert, geehrt und sogar neue gebaut. Norbert Krupp