Schäden der Weinbranche bis zu 200 Mio. Euro

Flutkatastrophe an der Ahr

Der Geschäftsführer des Weinbauverbandes der Ahr, Dr. Knut Schubert, schätzt den an der Ahr durch das Hochwasser entstandene Gesamtschaden auf 150 bis 200 Mio. Euro. Wie Schubert anlässlich der Mitgliederversammlung der Landesgruppe Bonn im Verband Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) außerdem feststellte, bewegt sich der einzelbetriebliche Schaden für die Weingüter zwischen 250.000 Euro und 5 Mio. Euro.
Er bestätigte eine Schätzung, wonach die Weinvorräte von etwa 1,5 Ernten in den Fluten verlorengegangen seien, was mit 48 bis 50 Mio. Euro zu Buche schlage. Nur fünf der insgesamt 65 Selbstvermarkter seien ohne Gebäudeschäden davon gekommen. Von der Rebfläche im Anbaugebiet Ahr, die 560 ha umfasse, seien nach Schätzungen des zuständigen DLR rund 40 ha durch das Hochwasser total zerstört und 20 ha überflutet worden, berichtete der Geschäftsführer.
Die Wiederaufbaukosten veranschlagt er pro Weingut im Schnitt auf mögliche 1,5 Mio. Euro. Dieser Betrag könne auch höher ausfallen, da die Kosten stiegen. Von den landwirtschaftlichen Betrieben waren Schubert zufolge 28 betroffen, davon zwei bis drei existenziell.
Laut Behördenschätzungen seien 60 ha Grünland, 48 ha Ackerland und 3,5 ha an Sonderkulturen überschwemmt worden. Der Geschäftsführer geht beim Grünland von einer größeren Fläche aus. Hauptproblem seien hohe Anlandungen von Schutt, Geröll, Totholz und Unrat auf den überfluteten Arealen. Schubert rechnet damit, dass ein Teil des Grünlandes für die Landwirtschaft auf Dauer verloren bleibt. Tierverluste seien bis auf einen Esel nicht zu beklagen. age