Die Erzeugergemeinschaft (EZG) Goldenes Rheinhessen blickte kürzlich bei ihrer Mitgliederversammlung in Bornheim auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023/24 zurück. Trotz eines herausfordernden Umfelds mit rückläufigen Preisen und schwieriger Marktlage erzielte der wirtschaftliche Verein (w.V.) zufriedenstellende Ergebnisse. Wie der EZG-Vorsitzende Hubertus Brand im Jahresbericht 2023/24 erklärte, ging der Fassweinumsatz zwar mit 5,7 Mio. € um 11 % auf 46,6 Mio. € und der Absatz um 4,4 % auf 43,8 Mio. L zurück. Dennoch konnte die EZG ihre starke Marktposition erfolgreich verteidigen.
Entwicklung der Mitgliedsbetriebe
Am 30. Juni 2024 zählte die EZG 210 Mitgliedsbetriebe, die rund 2.713 ha Rebfläche bewirtschaften. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Ausweitung um 296 ha. Die übernommenen Traubenmengen der Winzerbetriebe stiegen um 10,5 % auf 21,4 Mio. kg, dagegen gingen die Übernahmen von Most und Fasswein um 14,3 % auf 27,9 Mio. L zurück. Die EZG übernahm und verarbeitete rund 45,3 Mio. L Weinprodukte (-6,9 %). Knapp die Hälfte des Weines stammt von Mitgliedsbetrieben, der Rest ist Zukauf.
Die Auszahlungspreise an die Mitglieder lagen überwiegend über den öffentlich gehandelten Marktpreisen. Insgesamt erhielten die Winzerbetriebe Auszahlungen in Höhe von 41,6 Mio. € (-11 %). Zusätzlich profitierten die Mitglieder von einer Warennachvergütung (Mitglieder sagen flapsig „Bonus“) von 3 % (insgesamt 518.000 €). Die eingezahlten Geschäftszertifikate wurden attraktiv mit 3 % (insgesamt 89.000 €) verzinst. Zum Bilanzstichtag lagerten etwa 19,2 Mio. L Fasswein, der größtenteils bereits bis Jahresende 2024 vermarktet wurde.
Risikomanagement und Ausblick
Die Verantwortlichen der EZG Goldenes Rheinhessen sehen keine wesentlichen Risiken, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in naher Zukunft gefährden könnten. Durch Investitionen der letzten Jahre wurde die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig gestärkt. Die EZG investierte 1,8 Mio. €, unter anderem in Erhitzungsanlage, Crossflow-Filter, Kühlung und eine Photovoltaikanlage.
Steuerberater Hans-Günther Lechthaler erläuterte den Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2023/24. Die Mitglieder beschlossen den erwirtschafteten Jahresüberschuss von 199.000 € den Rücklagen zuzuführen. Vorstand und Geschäftsführung erwarten, dass auch im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden kann. Derzeit stagniert der Markt, die Nachfrage ist verhalten, es werden nur kleine Mengen bei ordentlicher Qualität gehandelt.
Wahlen zum Vorstand
Die Mitgliederversammlung entlastete Vorstand sowie Geschäftsführung und wählte den bisherigen Beisitzer Benno Duttenhöfer aus Uelversheim und den stellvertretenden Vorsitzenden Matthias Klös aus Gimbsheim erneut in den Vorstand. Ernst-Willy Schmahl aus Albig, seit 2003 im Vorstand, stellte sich aus Altergründen nicht mehr zur Wahl. Thomas Klingenschmitt aus Siefersheim ließ sich zum Rechnungsprüfer wählen. bs