Klimawandel und der Kostennachteil der Steillagenbewirtschaftung stellen eine Herausforderung für den traditionellen Terrassenweinbau am Neckar dar. Die überwiegend angebaute Rebsorte Trollinger verliert an Konsumentenzuspruch und hat klimatisch in den heißer werdenden Mauerterrassen zu kämpfen. Die Bewirtschaftung in nicht mechanisierbaren Terrassenlagen lohnt sich nur noch über ein Premiumweinkonzept.
Premiumkonzept für Mauerterrassen
Das von der EU (EIP-AGRI) und dem Land Baden-Württemberg geförderte Projekt „Steile Weine“ (2019-2022) hat zum Ziel, alternative Rebsorten anzubauen und deren Eignung wissenschaftlich zu untersuchen. Das Anforderungsprofil des so entstehenden neuen regionalen Weintyps wird zur Absicherung des Vermarktungspotenzials durch Konsumententests sichergestellt. Zusätzlich ist die Erstellung eines Vermarktungskonzeptes und eines Marktauftritts für hochwertige Weine geplant. Die Geisenheimer Dr. Signe Nelgen und Prof. Dr. Simone Loose, Leiterin des Instituts für Wein- und Getränkewirtschaft, führen die Marktforschung, Interviews mit Premiumproduzenten und Absatzmittlern sowie Verbrauchertests im Projekt durch, die ins Vermarktungskonzept einfließen. Nun fand ein Treffen der Beteiligten in Geisenheim statt. Neben der Vorstellung der ersten Marktforschungsergebnisse wurden Neuzüchtungen und internationale Rebsorten aus dem Weinsberger Versuchsanbau verkostet. Zudem führte Yvette Wohlfahrt durch die Geisenheimer FACE-Anlage. Die Zusammensetzung der Gruppe „Steile Weine“ zeigt die Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis. Neben der Rebenzüchtung der LVWO Weinsberg und Hochschule Geisenheim sind Praxispartner engagiert, wie Lauffener Weingärtner, Felsengartenkellerei Besigheim, Corstium Montis Casei, Weingärtner Stromberg-Zabergäu, dazu Verwaltung und Vermarktung (Landratsamt Ludwigsburg, Württemberger Weininstitut). EIP