Strengere Vorgaben für Hubschrauberspritzung

Rheinland-Pfalz

Foto: Andrea Kerth
Die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt warnt vor strengeren Auflagen für die Rebschutzmittelausbringung in den Weinbergen der Mosel. Darunter würden neben den Winzern auch der Tourismus und die Artenvielfalt leiden. Schmitt reagierte auf Bestrebungen des Umweltbundesamtes (UBA), die Vorgaben für die Pflanzenschutzmittelausbringung per Hubschrauber in den Steillagen an der Mosel zu verschärfen. Die Arbeitsgemeinschaft rheinisch-westfälischer Lepidopterologen hatte auf den Rückgang des Mosel-­Apollofalters hingewiesen und dies mit dem Fungizideinsatz in Verbindung gebracht.
Schmitt betonte, dass es für die Anwendung von Fungiziden und den Rückgang des Falters bisher keinen nachgewiesenen kausalen Zusammenhang gebe. Hauptursache für den Rückgang der Art sei neben den veränderten Witterungsbedingungen der Lebensraumverlust, der aus der zunehmenden Aufgabe der Rebflächen in den Steillagen resultiere. „Die Winzer schaffen durch die Offenhaltung der Landschaft erst die Lebensräume für den Mosel­apollofalter“, so die Ministerin. Die Weinwirtschaft für den Rückgang der Populationen verantwortlich zu machen, sei daher nicht nachvollziehbar.
Planungssicherheit schaffen
„Sollten die angekündigten Anwendungseinschränkungen des UBA wirksam werden, ist in bestimmten Gebieten kein Weinbau mehr möglich“, warnte Schmitt. Als Folge gingen die wertvollen Habitate für den Moselapollo verloren. Der rückläufige Steillagenweinbau gefährdet den Tourismus.
Schmitt appellierte an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die für den Rebschutz mit Hubschrauber und Drohnen erforderlichen Fungizide für die Saison 2024 an der Mosel zügig zuzulassen. Die Betriebe benötigten Planungssicherheit. Ab Mai stünden die ersten Rebschutzmaßnahmen an und diese bräuchten mehrere Wochen Vorlauf. age