Samstag, 4.2.2023
09:00 - 13:00 Uhr

Digitale Jahrestagung Lebendige Moselweinberge „Weinbergsbrachen – Quo vadis“ Onlineseminar

Datum:

Samstag, 4.2.2023
09:00 - 13:00 Uhr

Info:

Wer von der großen ökologischen Bedeutung der Weinbergssteillagen im Anbaugebiet Mosel redet, meint insbesondere die hohe Zahl seltener und geschützter, wärmeliebender Pflanzen und Tierarten. Diese wurden über Jahrhunderte durch den Weinbau gefördert. Repräsentiert wird dieses vorteilhafte Zusammenspiel von Mensch und Natur durch die unzähligen Trockenmauern, die sich bislang für alle sichtbar durch die Moselhänge ziehen – oder besser zogen. Denn genau diese Trockenmauern zeugen heute von einer großen Problematik nicht nur in der Kulturlandschaft entlang der Mosel: Die immer weiter auseinandergehende Schere zwischen Nutzungsintensivierung und Nutzungsaufgabe.

Rund ein Viertel der weinbaulichen Nutzfläche im Weinanbaugebiet Mosel fiel um die Jahrtausendwende brach. Darunter war ein überproportional großer Anteil von strukturierten Weinberglagen mit zahlreichen Weinbergterrassen. Wer jetzt zur Winterzeit den Flüssen im Moselgebiet entlang fährt, entdeckt an den steilen Hängen kilometerlange Trockenmauern zwischen den laubfreien Sträuchern und Bäumen. Zu Beginn der Vegetationsperiode, wenn die Natur wieder erwacht, verschwinden sie wieder unter dem Blätterdach – als kulturhistorische Zeugen des Weinbaus und als wertvoller Lebensraum für Apollofalter, Mauereidechse Co.

Wenn nicht jetzt gehandelt wird, gehen die alten Weinbaulandschaften für immer verloren und mit ihnen viele der auf warme Standorte spezialisierten Tiere. Die Offenhaltung von Weinbergsbrachen wäre jetzt noch großflächig möglich – nicht mehr in fünf oder zehn Jahren. Handeln ist jetzt gefragt, um eine Antwort zu finden: Weinbergsbrachen - Quo vadis?

Programm:
- 09:00 – 09:15: Begrüßung und Einführung, Norbert Müller, Carsten Neß
- 09:15 – 10:00: Artenrückgang in Weinbergsbrachen, Jörg Hilgers/Daniel Müller, Biologen, Monreal, Biotopbetreuung Kreis Mayen-Koblenz
- 10:00 – 10:15 Diskussion und Fragen
- 10:15 – 10:45 Projektbeispiele aus Flurbereinigungsverfahren, Beweidungsprojekte in Weinbergsbrachen, Walter Oeffling, Carsten Neß, Landespfleger, DLR Mosel
- 10:45 – 11:00: Diskussion und Fragen
- Kurze Pause
- 11:00 – 11:30: Pilotprojekt Cochem-Zell: Wanderschäferei, Steffen Carmin (Wanderschäfer), Dr. Corinna Lehr (Biodata, Mainz, Biotopbetreuung Kreis Cochem-Zell)
- 11:30 – 12:15: Das Kombi-Paket: Beweidung von Rebflächen und
umliegender Brachflächen, Jakob Hörl (Projektleiter Hochschule
Rottenburg, Stefanie Vornhecke (Winzerin, Vize-Weinbaupräsidentin, Naturerlebnisbegleiterin)
- 12:15 – 12:45: Diskussion und Fragen
- 12.45 – 13.00: Zusammenfassung und Abschluss

Rückfragen: Martina Engelmann-Hermen, DLR Mosel
Telefon 06531 956-156 (montags-donnerstags)
martina.engelmann-hermen@dlr.rlp.de

Carsten Neß, DLR Mosel
Telefon 06531 956-184
carsten.ness@dlr.rlp.de

Teilnahmegebühr:

10,00 Euro

Veranstalter:

DLR Mosel

Kontakt:
Sabine Schneider
sabine.schneider@dlr.rlp.de
Tel: 0651-9776-210 (vormittags)