Vereinigte Hagel: Aktuelles und Schadensjahr 2019

Trotz regional heftigen Witterungsschäden hat die Vereinigte Hagelversicherung das Jahr 2019 in Deutschland noch als „moderates Schadensjahr“ abgeschlossen. Im Juni und im Juli verzeichnete das Unternehmen keinen Tag ohne Schadensmeldung. Hitzeperioden seien „schon fast erwartungsgemäß“ von heftigen Unwettern abgelöst worden. Für das Gesamtunternehmen steht 2019 laut eigenen Angaben eine Schadensquote von rund 72 % zu Buche. Insgesamt hatte die Vereinigte Hagel 5,95 Mio. ha mit einer Versicherungssumme von 10,22 Mrd. € in Deckung. Der Versicherungsbeitrag habe sich vor allem aufgrund des gestiegenen Geschäftes im Ausland auf rund 212 Mio. € belaufen.

Viel Hagel in Italien

Im Ausland verzeichnete Luxemburg ein Überschadensjahr aufgrund von Frostereignissen, die Anfang Mai fast den gesamten Weinbau des Landes geschädigt hätten. Überdurchschnittlich viele Schäden habe außerdem Italien verzeichnet, besonders der Norden Italiens sei von heftigem Hagel heimgesucht worden. Die anderen ausländischen Niederlassungen wurden weit weniger von Unwettern getroffen und hätten ihren Beitrag zum positiven Ergebnis geleistet.

Förder-Pilotprojekt erfolgreich

Vorstandsmitglied Thomas Gehrke berichtete, dass im Rahmen des neu entwickelten Pilotprojekts zur Förderung der Frostversicherung im Wein und Obstbau in Baden-Württemberg mit rund 14.000 ha bereits ein Drittel der versicherbaren Fläche abgesichert war. Das Projekt habe damit schon sein Ziel erreicht, den Betrieben eine finanzierbare Absicherung gegen existenzgefährdende Frostschäden zu ermöglichen und ebenso unbürokratisch Entschädigungsleistungen zu bieten.

Große Schäden durch Frostnächte im April

Wie wichtig der Abschluss von Frostschutzversicherungen ist, zeigen aktuelle Frostschäden in Baden-Württemberg. Rund 92 % der Kernobstbestände, über die Hälfte des Stein- und Beerenobstes sowie fast ein Drittel der Reben wurden durch die Frostnächte im April als geschädigt gemeldet, berichtete Ulrich Eppler, Bezirksdirektor der Vereinigten Hagel, anlässlich einer sogenannten Gemeinschaftstaxe in Achern-Mösbach.
Staatliche Ad-hoc-Hilfen fallen weg
Dabei lobte Minister Peter Hauk die gute Beteiligung der Erzeuger am Pilotprojekt zur Versicherungsprämien-Förderung in Baden-Württemberg. „Klar ist auch, dass für die mit staatlicher Unterstützung versicherbaren Kulturen und Risiken zukünftig keine Ad-hoc-Hilfen mehr gewährt werden“, so der Landwirtschaftsminister. Die Absicherung der Betriebe gegen die finanziellen Risiken der Wettergefahren werde auch zukünftig in ihrer Bedeutung zunehmen. Dies gelte besonders vor dem Hintergrund, dass das Frostrisiko trotz Klimawandel zunehmen werde, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Dr. Rainer Langner anlässlich einer weiteren Taxe in Löwenstein (Kreis Heilbronn). Laut der Vereinigten Hagel wird die Mehrfachgefahrenversicherung das entscheidende Instrument des betrieblichen Risikomanagements werden. age/Vereinigte Hagel