Vetropack, einer der führenden Hersteller von Glasverpackungen in Europa, fährt im ukrainischen Werk Gostomel bei Kiew den Betrieb wieder hoch. Das Unternehmen hat mit dem Aufheizen einer von zwei verbliebenen Schmelzwannen begonnen. Die Produktionsanlage in Gostomel war bei einem militärischen Angriff Russlands Ende Februar 2022 stark beschädigt worden. Mit Wiederaufnahme der Produktion sei der Standort auf mögliche neuerliche Krisenszenarien vorbereitet. Unterdessen zahlt eine von der Vetropack-Gruppe gegründete Stiftung Gelder an besonders vom Krieg betroffene ukrainische Kollegen aus.
Das erste Glas wird im Juni erwartet. Vetropack startet mit der Herstellung von Weißglas für Lebensmittel und Getränke, da das Unternehmen hier den größten Bedarf sieht. Der heimische Markt erhole sich langsam. Die Inbetriebnahme der zweiten Schmelzwanne folge in naher Zukunft.
Um die Energieversorgung im Fall von Blackouts sicherzustellen, habe Vetropack verschiedene Engineering-Szenarien entwickelt. Das elektrische Verteilersystem wurde umgebaut und zusätzliche Generatoren installiert. Auch für mögliche Lieferstopps von Erdgas existieren Krisenpläne.
Bis zum Ausbruch des Krieges hat Vetropack in der Ukraine Glasverpackungen mit drei Schmelzwannen und acht Produktionslinien hergestellt. Eine der drei Schmelzwannen wurde zerstört und das Unternehmen war gezwungen, zwei Drittel der rund 600 Arbeitsplätze am Standort abzubauen. Für die Wiederaufnahme der Produktion hat Vetropack nun 139 meist ehemalige Angestellte wieder eingestellt. red