Wachstum bei Paketdiensten vorerst vorbei?

Steigende Preise angekündigt

Foto: UPS
Auch direktvermarktende Winzer setzen zunehmend auf den Paketversand bei der Belieferung ihrer Kunden. Da macht es Sinn, sich mit den aktuellen Entwicklungen auf dem Markt der Paketdienste zu befassen. Im Jahr 2021 wuchs das Paketvolumen in Deutschland um 10 % im Vergleich zum Vorjahr, wie aus einer aktuellen Veröffentlichung des interna­tional tätigen Postdienstleisters Pitney Bowes mit Sitz in Darm­stadt hervorgeht. Das waren 4,5 Milliarden Pakete oder rekordverdächtige 111 Pakete pro Haushalt oder 54 Pakete pro Kopf. Schon im Vorjahr 2020 war ein starker Anstieg zu verzeichnen, infolge des Ausbruchs der Corona-Pandemie.
Wegen Inflation sinkendes Geschäft erwartet
Den Erhebungen zufolge werden die hohen Wachstumsraten der letzten beiden Jahre wieder sinken. Das Sendungsvolumen insgesamt soll aber weiter zunehmen. Dagegen rechnet zum Beispiel der Paketdienst DPD angesichts der hohen Inflation und der drohenden Rezession mit einem rückläufigen Geschäft. Das Sendungsvolumen werde deutlich niedriger sein als 2021. Laut einer Meldung von DPD Deutschland zur Markterwartung wird das Minus wohl eine hohe einstellige Prozentzahl betragen. Hoffnung auf sinkende Preise dürfen sich die Versender gleichwohl nicht machen. Sowohl DPD als auch DHL haben angekündigt, wegen der Kostensteigerungen für Energie, Kraftstoffe, Löhne und Gehälter die Preise zu erhöhen. DHL hat bereits im August 2022 angekündigt, ab dem 1. Januar 2023 einen indexierten Energiezuschlag auf den Basispreis verschiedener Produkte einzuführen sowie einen sogenannten „Peakzuschlag“ in Zeiten besonders hoher Paketaufkommen, erstmals in den Monaten November und Dezember 2023.
Erhoben wurde auch, welche Paketdienste bei den Empfängern hoch im Kurs stehen. Immerhin 29 % der Befragten in Deutschland bevorzugen einen bestimmten Paketdienst. Es besteht sogar die Gefahr, dass ein Onlinekauf abgebrochen wird, wenn ein Onlineshop nicht mit Paketdienst des Vertrauens zusammenarbeitet.
Dabei zeigt sich eindeutig, dass der Paketdienst DHL in Deutschland erste Wahl ist. 90 % der Onlineshopper vertrauen dem Konzern. Dahinter folgen Hermes mit 51 % und DPD mit 31 %. Das zeigt sich auch in den Marktanteilen.
Laut der Erhebungen von Pitney Bowes dominiert DHL den Markt nach Paketvolumen mit einem Anteil von rund 50 %. Dahinter folgt Hermes an zweiter Stelle (14 %). Auf Rang drei liegt UPS (12 %), danach folgt DPD (11 %). red