Wassertag beim Weinbaudezernat Eltville

RHEINGAU

Foto: Christine Kleber
Zum Wasser- und Bodenmanagement im Weinbau tauschte sich das Weinbau­dezernat des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt im Juni mit Winzern, Vertretern aus Kommunen der Region, Behörden, dem Weinbauverband Rhein­gau, der Hochschule Geisenheim und weiteren Interessierten aus. Am RP-Standort in Eltville ging es auch um die Möglichkeiten, wie sich der Weinbau an Wasserknappheit und Hitzeperioden anpassen lässt.
Austausch im Mittelpunkt
Schwerpunkte waren die immer präsenter und bedeutender werdenden Themen Bewässerung im Weinberg, die dortige Wasserrückhaltung und die Bodenbearbeitung. Ein Ziel der Veranstaltung war es, zu erfahren, wie andere Weinbauregionen in Deutschland mit dem Thema Wasserknappheit im Weinberg umgehen und welche Strategien sie verfolgen.
Christiane Wagner aus der Umweltabteilung Wiesbaden des RP Darmstadt moderierte die Veranstaltung und sprach über die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Wasserrecht. Außerdem informierte Dr. Georg Berthold (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie) über den Zustand der hessischen Grundwässer und des Weinbaus. Christopher Hermes vom DLR Mosel berichtete über praktische Aspekte der Bewässerung von Rebflächen – dies betrifft vor allem die für die Mosel typischen Steillagen. Anschließend referierte Dr. ­Daniel Heßdörfer vom Bayerischen Landesamt für Weinbau und Gartenbau über die He­rausforderung Klimawandel in Bezug auf nachhaltige Anpassungsstrategien im Weinbau.
Problem der Grundwasserneubildung
Seit 2003 gibt es in Hessen im Winterhalbjahr keine nennenswerte Grundwasserneubildung mehr, die überdurchschnittlich oder wenigstens durchschnittlich ist. Im Rheingau bleibt die Grundwasserneubildung sogar meistens unterdurchschnittlich, lokal mit einem Defizit von 40 bis 60 % in den zurückliegenden Jahren. Ein erhöhter Bedarf an Wasser im Sommer trifft also auf eine verringerte Neubildung von Grundwasser im Winter. Ursachen sind längere Trocken- und Hitzeperioden im Sommer, mildere Winter, steigende Temperaturen sowie Veränderungen im Niederschlag, wie zum Beispiel zunehmende Starkregenereignisse und Überschwemmungen. RP Darmstadt