Weinexporte wachsen gegen globalen Trend

Deutsche Weinexporteure

Entgegen der globalen Entwicklung haben die deutschen Weinexporteure ihr Geschäft im wettbewerbsintensiven Umfeld ausbauen können. Das teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) mit. Im Jahr 2024 stieg die Exportmenge deutscher Weine um 3 % auf 1,2 Mio. Hektoliter, während der Wert mit 384 Mio. Euro konstant blieb. Der Durchschnitts­preis für im Ausland erlöste Weine lag mit 3,24 Euro/Liter um 11 Cent niedriger als im Vorjahr. Dabei handelt es sich um den durchschnittlichen Ab-Hof-Preis, der in einzelnen Exportmärkten mit Aufschlägen durch Steuern und Vertriebsmargen versehen wird.
Weltweit steigt der Trend zum Weißweinkonsum. „Als traditionelles Weißweinland mit einem Anteil von 69 % weißer Rebsorten sind wir gut aufgestellt“, erklärt DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. „Die deutschen Weinexporteure stehen in hartem Wettbewerb mit anderen Nationen, die oft deutlich kostengünstiger produzieren können, wie auch der gesunkene Durchschnittspreis zeigt“, so Reule.
In USA höhere Durchschnittspreise
In den USA, dem wichtigsten Exportmarkt deutscher Weine, konnte der Durchschnitts­preis 2024 im Mittel um 22 Cent/Liter auf 4,75 Euro/Liter gesteigert werden. Trotz eines leichten Rückgangs der Exportmenge um 5 % blieb der Exportwert von 63 Mio. Euro laut DWI stabil. Damit werde ein Sechstel der deutschen Exporterlöse in den USA erzielt. Sollten die angedrohten Strafzölle auf EU-Weine eingeführt werden, geht das DWI von einem deutlichen Rückgang der Exporte in die USA aus. Das Weininstitut bezifferte die Wertverluste für die deutschen Weinlieferanten beim Inkrafttreten im Oktober 2019 auf mehr als 20 %.
Nach einem kräftigen Plus von 8 % im Wert und 18 % im Absatz sind die Niederlande zum zweitwichtigsten deutschen Weinexportmarkt vor Norwegen aufgestiegen. Das Exportvolumen belief sich im letzten Jahr auf 170.000 hl im Wert von 36 Mio. Euro.
Gute Exportentwicklung in Polen und Plus in China
Sehr dynamisch habe sich 2024 der polnische Weinmarkt entwickelt. In das viertwichtigste Exportland deutscher Weine wurde mit 124.000 hl 14 % mehr Wein exportiert, sodass die Erlöse um 7 % auf 28 Mio. Euro gestiegen sind.
Die Weinexporte nach China haben 2024 mit einem Absatzplus von 16 % sowie Wertzuwachs von 11 % noch einmal deutlich zugelegt. In China sind Rieslingweine mit leichter Restsüße gefragt, die vorwiegend von jungen Chinesinnen aufgrund ihrer Frische und ihres niedrigen Alkoholgehalts geschätzt werden. DWI