Der in Mainz geborene Peter Ferdinand Max Sichel war ein deutsch-amerikanischer Weinhändler und US-Geheimagent. Er entwickelte die Weinmarke Blue Nun, die die sehr erfolgreiche Weißweincuvée Liebfrauenmilch in den USA bekannt machte. Zuvor war er Chef der CIA-Niederlassung in West-Berlin in den 1950er Jahren. Nun ist er am 24. Februar 2025 in New York City im Alter von 102 Jahren verstorben.
Während des Zweiten Weltkrieges gelang Sichel 1941 über abenteuerliche Wege die Flucht vor dem Terror der Nationalsozialisten nach Amerika, wo er sich für den US-Auslandsgeheimdienst (später CIA) meldete. 1945 kam Peter Sichel als Soldat zurück in seine völlig zerstörte Geburtsstadt Mainz, bis 1952 leitete er die Vertretung der CIA in West-Berlin.
Nach dem Ausscheiden aus dem Staatsdienst zog es Peter Sichel wieder in die Weinbranche. 1959 übernahm er den Weinimport seiner Familie in New York. Als Weinhändler entwickelte Sichel in den 1970er Jahren die Marke Blue Nun und etablierte so die Liebfrauenmilch in den USA zu einem erfolgreichen Wein – nicht zuletzt durch ausgefeilte Werbekampagnen. Der Liebfrauenmilch-Verschnitt für Blue Nun bestand aus Müller-Thurgau, Silvaner und Riesling, jährlich wurden etwa 30 Mio. Flaschen in aller Welt verkauft.
Sichels Autobiografie hat den Titel „Die Geheimnisse meiner drei Leben: Flüchtling, Geheimagent, Weinhändler“ und ist im Dielmann-Verlag, ISBN 978-3-86638-263-3 erschienen. Zum Preis von 24 € ist das Buch unter www.landmedia.de bestellbar. red