Weinmosterzeugung etwas niedriger als 2022

Frankreich

Gemäß der Schätzung des Statistischen Dienstes vom Pariser Landwirtschaftsministerium (Agreste) wird sich die diesjährige französische Weinmosterzeugung auf etwa 45 Mio. hl belaufen. Das wären 2 % weniger als 2022, aber 1 % mehr als im fünfjährigen Mittel.
Die Fachleute beurteilen die Situation in den Anbauregionen als sehr unterschiedlich. Das Bordeaux und der Südwesten melden Befall durch Falschen Mehltau. Languedoc und Roussillon klagen über langanhaltende Trockenheit. In anderen Weinbaugebieten bleibe die Lage trotz des Auftretens von Botrytis günstig für die Produktion.
Laut den Statistikern haben die hohen Temperaturen zum Ende des Sommers einen frühen Lesebeginn in allen Anbaugebieten gefördert. Im Bordelais habe der Falsche Mehltau ab Ende Juli keine Schäden mehr verursacht. Die Lese habe dort in der zweiten Augusthälfte mit Weißweinsorten begonnen. Die Statistiker veranschlagen die Weinmostproduktion in diesem Anbaugebiet auf 4,03 Mio. hl, das wären 9 % weniger als 2022. Im mengenmäßig bedeutenden Languedoc-Roussillon dürfte der diesjährige Jahrgang mit 11,65 Mio. hl Weinmost um 8 % kleiner ausfallen als der 2022er. Auch für den Südwesten Frankreichs erwarten die Statistiker 6 % weniger, nunmehr 2,70 Mio. hl.
Außergewöhnliches Traubengewicht
Die Champagne-Winzer rechnen mit einer rekordverdächtigen Erntemenge. Wie das Comité Champagne mitteilte, hat die Witterung im August zu einem außergewöhnlichen Gewicht der Trauben von durchschnittlich mehr als 220 g geführt. Der bisherige Rekord von 2005 lag bei 175 g. Laut dem Präsidenten des Comité Champagne, Maxime Toubert, ist so etwas in dem 34.000 ha großen Anbaugebiet noch nie vorgekommen. „Die großzügigen Trauben ermöglichen es uns, nur die perfekt gesunden auszuwählen“, betonte Toubert.
Dem Comité zufolge wird die Traubenlese in der Champagne vollständig von Hand durchgeführt. Die Erntedauer wird auf zwei bis drei Wochen veranschlagt und dafür werden 100.000 und 120.000 Personen mobilisiert.
Das Augustwetter begünstigte auch den Befall durch Botrytis. Der Präsident der Champagner-Häuser und Vizepräsident des Comité Champagne, David Chatillon, stellte fest, dass selbst, wenn nur die besten Trauben zur Champagnerherstellung verwendet würden, problemlos ein Ertrag von 11.400 kg/ha erreicht werden könnte. age