Am 10. November 2025 hatte die Europaabgeordnete Christine Schneider Vertreter des Deutschen Weinbauverbandes, der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, der Bauern- und Winzerverbände Rheinland-Pfalz und der Landjugend nach Brüssel eingeladen, um sich über die derzeit wichtigsten agrar- und weinbaupolitischen Themen auszutauschen. Im Mittelpunkt stand die schwierige Situation des Weinmarktes und das EU-Weinpaket infolge des europaweiten Konsumrückgangs, der die Weinbaubetriebe hart trifft.
Einigung im Trilog noch dieses Jahr erhofft
Eine finale Einigung hierzu zwischen EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Rat sollte im Rahmen des Trilogs möglichst noch in diesem Jahr zustande kommen, um die dringend notwendigen Maßnahmen auf den Weg zu bringen.
Ein weiterer Schwerpunkt waren die Vorschläge der EU-Kommission zum Mehrjährigen Finanzrahmen und zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2028. Mit Elisabeth Werner, Generaldirektorin der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (DG AGRI), bestand Einigkeit darin, dass eine grundlegende Überarbeitung der Planungen notwendig ist. Der Berufsstand fordert die Erhaltung der Zwei-Säulen und ein erhöhtes eigenständiges Agrarbudget, für eine spürbare Einkommenswirkung, Planungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe.
Zudem stand das Thema Pflanzenschutz auf der Agenda. Klaus Berend, Direktor für Lebensmittelsicherheit, Nachhaltigkeit und Innovation bei der Generaldirektion Sante der EU-Kommission, erläuterte die Sichtweise seines Hauses zum Spagat zwischen Sicherung von Nahrung und Naturschutz. Die Vertreter aus Landwirtschaft und Weinbau sehen keinen Widerspruch und verdeutlichten die Notwendigkeit von Pflanzenschutz als Voraussetzung für eine verlässliche Erzeugung sicherer Nahrungsmittel.
Zulassungsverfahren von Wirkstoffen müssten beschleunigt, Innovationen ermöglicht und Pflanzenschutz in Schutzgebieten zugelassen werden. Im Hinblick auf neue Schädlinge und Krankheiten, aber auch wegen der Auswirkungen des Klimawandels, brauche es eine Weiterentwicklung des Pflanzenschutzes und nicht noch mehr Verbote. bwv