Weinwirtschaft in Frankreich unzufrieden

Frankreich plant Abgabenbefreiung

Die in Frankreich geplante Befreiung von Sozialabgaben zur Unterstützung der Weinwirtschaft hat in der Branche scharfe Kritik hervorgerufen. Mehrere Winzerorganisationen und der französische Bauernverband (FNSEA) fordern, die Abgabenbefreiung müsse für eine größere Anzahl von Betrieben geöffnet werden. Nach Angaben der Verbände kommt eine Befreiung von Sozialabgaben gemäß dem derzeitigen Vorschlag nur für Betriebe in Betracht, die zwischen dem 15. März und dem 15. Mai einen Umsatzverlust von mindestens 80 % erlitten haben. Demnach wären die meisten Unternehmen ausgeschlossen. Auf dem Spiel stünden 600 000 direkte und indirekte Arbeitsplätze. In vier Monaten hätten die Betriebe Gehälter von insgesamt 4,5 Mrd. Euro gezahlt, gleichzeitig seien aufgrund der Beschränkungen mindestens 1,5 Mrd. Euro Umsatz weggefallen. Angesichts der Unterstützung in Milliardenhöhe für andere Branchen, die stark von der Kurzarbeit profitiert hätten, klängen die Hilfsversprechen der Regierung hohl. Winzerverbände fordern, alle Unternehmen des Sektors von der Hälfte der Sozialabgaben zu befreien. Bei einem Umsatzverlust von mehr als 60 % zwischen 15. März und 15. Mai sollten die Abgaben vollständig entfallen.
Wie das Landwirtschaftsministerium weiter mitteilte, erklärten sich die Verbände der Außer-Haus-Verpflegung und des Nahrungsmittelgroßhandels grundsätzlich bereit, vorrangig auf Produkte aus heimischer Erzeugung zu setzen und dabei die Sektoren zu berücksichtigen, die unter der Corona- Krise besonders gelitten haben. age