Wenig, aber gute Qualität

MOSEL

Wie Ansgar Schmitz, Geschäftsführer des Moselwein e.V., auf der diesjährigen Herbstpressekonferenz mitteilte, haben die Winzer im Anbaugebiet Mosel in diesem Jahr die kleinste Ernte seit über 50 Jahren eingefahren. Mit einer geschätzten Menge von rund 510.000 hl liegt das Ergebnis 2024 um 30 % niedriger als die durchschnittliche Erntemenge der vergangenen zehn Jahre. Regional gab es bei der Ernte große Unterschiede, welche laut Schmitz auf die im Gebiet unterschiedlich aufgetretenen Wetterereignisse wie Frost oder Hagel zurückzuführen sind.
Henning Seibert, Vorsitzender des Moselwein e.V., berichtete, dass die Winzer sich über Lesematerial mit guter Nährstoffversorgung freuen konnten, bei dessen Weiterverarbeitung im Keller es bei der Gärung wenig Probleme geben würde. „Der 2024er wird ein klassischer Mosel-Jahrgang mit fruchtigen Kabinett- und Spätleseweinen mit moderatem Alkoholgehalt. Riesling und Elbling sind bei den Rebsorten dabei auf jeden Fall auf der Gewinnerseite“, sagte er.
Bei den Erntemengen hatten nach Seiberts Angabe vor allem die Winzer in den Seitentälern der Saar und der Ruwer enorme Ernteeinbuße, da hier der Frost sehr stark zugeschlagen hatte. Als problematisch bezeichnete er die Weinlese in den Frostlagen, durch den zweiten Austrieb kamen teilweise alle Reifestufen an einem Stock vor. Eine maschinelle Lese war in diesen Weinbergen daher nicht möglich.
Auszeichnung aus China
Erfreuliches berichten konnte Ansgar Schmitz aus China. Hier wurde die Mosel als einziges Anbaugebiet der Welt mit dem jährlich verliehenen Titel „Best International Wine Region oft the Year“ geehrt. China ist momentan nach den USA der zweitwichtigste Exportmarkt für Moselwein. Vor allem jüngere Verbraucher fragen hier laut der Direktorin des chinesischen DWI-Büros Jeuce Huang nach fruchtigen, frischen und leichteren Weinen, die vielseitig zum Essen einsetzbar sind. Dieser Trend komme der Mosel zugute, deren Rieslingweine diese Kriterien erfüllten. ser