Bürger können sich für den Erhalt einzigartiger Kulturlandschaften engagieren. Die Steillagen am Neckar und an der Enz können von neuen Projekten profitieren.
Das Land Baden-Württemberg bietet künftig eine neue Möglichkeit an, mit den Bürgern, Verbänden und Kommunen innovative Ideen für ihre Region umzusetzen. Den Anfang machen zwei Projekte an Neckar und Enz – Ziel ist es die landschaftsprägenden Weinbausteillagen entlang der Flüsse zu erhalten. Das Land bietet dafür jetzt das Förderinstrument der Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepte an. Der Zustand der Steillagen am Neckar und an der Enz zeigt, was passiert, wenn Flächen brach fallen: Eine einzigartige Kulturlandschaft mit ihrer besonderen Bedeutung für die Ökologie droht zu verschwinden. „Dem wollen wir gezielt gegensteuern und unterstützen die Regionen dabei, nachhaltige und zukunftsfähige Wege zum Erhalt der landschaftsprägenden Steillagen zu finden“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde. Jede Region müsse ihren eigenen Weg finden. „Ein Integriertes ländliches Entwicklungskonzept nimmt dabei die Bedürfnisse einer ganzen Region in den Blick, statt zerfasert auf der Ebene vieler einzelner Gemeinden“, so der Minister. Wichtig ist, dass sich Menschen, die den Prozess begleiten, kennenlernen und zusammenarbeiten. In Workshops analysieren Bürger, Verbände und Vereine zusammen mit der Verwaltung Stärken und Schwächen ihrer Region. Sie entwickeln daraus Entwicklungsmöglichkeiten, beispielsweise über das Zusammenspiel von Landnutzung, Tourismus und Naturschutz. Erste Ideen gibt es bereits – beispielsweise dass die Tourismusverbände in ihren Werbemaßnahmen die Steillagen stärker berücksichtigen oder dass mehrere Weingärtnergenossenschaften überlegen einen gemeinsamen Steillagenwein zu vermarkten.
mlr